PARIS (dpa-AFX) - Der französische Geschäftsmann Bernard Tapie ist endgültig zur Rückzahlung einer Entschädigung von mehr als 400 Millionen Euro verurteilt worden. Das oberste französische Gericht wies Tapies Revisionsantrag gegen die Entscheidung am Donnerstag zurück. Im Zusammenhang mit dem Fall war die frühere Pariser Finanzministerin und heutige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, im Dezember von einem Gericht wegen Fahrlässigkeit im Amt schuldig gesprochen worden.

Tapie hatte sich beim Verkauf von Anteilen am deutschen Sportartikelhersteller Adidas Anfang der 1990er Jahre von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais geprellt gesehen und geklagt. Ein Schiedsverfahren sprach Tapie 2008 die Millionen-Entschädigung zu. Der Schiedsspruch wurde aber später von einem Zivilgericht aufgehoben, weil ein Schiedsmann Verbindungen zu Tapie gehabt und die Entscheidung zu dessen Gunsten beeinflusst haben soll. Die Justiz hatte auch strafrechtlich gegen Tapie und weitere Beteiligte ermittelt, die Entscheidung über einen Prozess steht noch aus.

Die damalige Finanzministerin Lagarde hatte grünes Licht für das Schiedsverfahren gegeben und auch auf einen Einspruch gegen die hohe Entschädigung verzichtet. Der Gerichtshof der Republik urteilte, dass sie damit nachlässig gehandelt habe, verhängte aber keine Strafe gegen die heutige IWF-Chefin./sku/DP/tos