Zürich (awp) - Edmond de Rothschild (Suisse) hat sich den Asset Managers GAM sowie die italienische Vermögensverwaltungssparte von Julius Bär angeschaut, von einem Kauf aber abgesehen. Beide Geschäfte seien den geforderten Preis nicht wert gewesen, sagte Firmenchef Vincent Taupin zur "Financial Times" (Dienstagausgabe).

Auch für 3,5 Franken würde er den Zürcher Asset Manager niemals kaufen, sagte Taupin, der die Genfer Bank seit März führt, der Zeitung. Der Aktienkurs von GAM war im vergangenen Jahr von 18 Franken auf unter 4 Franken gefallen, nachdem ein Flagship-Anleihen-Fonds liquidiert werden musste. Am (gestrigen) Montag schlossen GAM bei 3,34 Franken.

Mit Blick auf die gesamte Branche äusserte sich der CEO besorgt: Die Privatbanken und Asset Manager befänden sich in einer Krise, weil ihre Geschäftsmodelle durch die Negativzinsen ausgehöhlt würden. Er warnte auch davor, dass weder Übernahmen noch die Akquisition von mehr Kundengeldern darauf die "einfache Antwort" für die Branche wären.

Die Aktien der Genfer Bank sind seit Ende August nicht mehr an der Schweizer Börse SIX kotiert, da Edmond de Rothschild (Suisse) vollständig von der Familie Benjamin de Rothschild übernommen wurde. Im Zuge der Umstrukturierung kam es im März zum Chefwechsel: Emmanuel Fiévet verliess das Geldhaus und wurde per sofort durch den Franzosen Taupin ersetzt.

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