PARIS (dpa-AFX) - Der Spirituosenhersteller Pernod Ricard rechnet erst in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad. Nach einem Umsatzminus im ersten Quartal des bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahres erwartet das Management auch in den Monaten Oktober bis Dezember noch Rückgänge, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte.

Im ersten Quartal brockte die Corona-Pandemie dem Konzern erneut einen Erlöserückgang ein. In den abgelaufenen drei Monaten sanken die Umsätze um 10 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro. Ein Teil des Rückgangs resultiert allerdings aus ungünstigen Währungseffekten. Rechnet man dieser heraus, liegt der Rückgang bei 5,6 Prozent. Analysten hatten hier mit einem deutlich größeren Minus von 13 Prozent gerechnet. Die Aktie gewann an der Euronext in Paris am Morgen knapp 1,5 Prozent.

Das Geschäft habe sich im ersten Quartal gegenüber dem vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres deutlich erholt, heißt es weiter in der Mitteilung. Die Aktivitäten im Einzelhandel sei widerstandsfähig, dazu habe sich die Situation in der Gastronomie zum Teil normalisiert. Weiterhin stark zurück geht allerdings das Reisegeschäft. Wegen anhaltender Einschränkungen im Reiseverkehr gingen die Umsätze in diesem Segment um 64 Prozent zurück. So machen Spirituosenhersteller gerade auf Flughäfen eigentlich viel Geschäft

Darüber hinaus teilte der Konzern mit, in den Kernmärkten USA und China sei der Start ins neue Jahr gut verlaufen. In beiden Regionen stiegen die Umsätze. Konzernchef Alexandre Ricard bezeichnete das erste Quartal als "ermutigend". Dennoch erwartet der Pernod Ricard auch im zweiten Geschäftsquartal noch mal starke Auswirkungen der Pandemie.

Zuletzt kamen aus der Branche Anzeichen dafür, dass der größte Sturm überstanden sein könnte. Remy Cointreau war bereits in dieser Woche etwas zuversichtlicher geworden, der Einbruch in diesem Jahr wird nach Ansicht des Unternehmens wohl doch nicht so groß sein wie gedacht. Und auch die Umsätze in der Wein- und Spirituosensparte von LVMH waren zuletzt nicht so stark eingebrochen wie Analysten erwartet hatten./knd/nas/mis