Zürich (awp) - Auch beim Basler Pharmazulieferer Lonza könnten sich die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie in den Bücher niederschlagen. "Mittelfristig könnte der Umsatz etwas geringer ausfallen als ursprünglich gedacht", erklärte der VR-Präsident und interimistische CEO Albert Baehny im Gespräch mit der "Finanz und Wirtschaft".

"Wenn eines oder zwei Werke schliessen müssten, würde es möglicherweise eine kleine Delle geben dieses Jahr", ergänzte Baehny mit Blick auf das mittelfristige Margenziel. Aktuell laufe aber "alles fast normal". Je länger die Krise jedoch dauere, desto grösser sei die Gefahr einer Störung der Geschäftsabläufe.

Aktuell baut Lonza in China ein Werk für biotechnologische Wirkstoffe. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, die Produktion im vierten Quartal 2020 hochzufahren. Wegen des Virus werde das Werk aber voraussichtlich erst 2021 gestartet.

CEO-Suche schreitet voran

Mit Blick auf die zur Disposition gestellte Chemiesparte LSI bleibt Baehny bei der geltenden Sprachregelung: "Entweder behalten wir das Geschäft, wir verkaufen es, oder wir führen ein IPO durch." Ein Entscheid ist aber "bei weitem" noch nicht getroffen.

Die Suche nach einem CEO ist derweil weiter vorangeschritten. "Im Dezember hatten wir eine Liste mit 24 Kandidaten, demnächst sind es noch zwei." Den Namen des Nachfolgers werde Lonza Ende Mai nennen können. Von seinem Vertrag hänge es dann ab, ob er die Stelle Ende Jahr oder im Januar 2021 antreten wird. "Danach verschwinde ich", sagte Baehny.

Akquisitionen sind für Lonza aktuell kein Thema. Prioritär würden Prozesse verbessert, der Carve-out von LSI abgeschlossen und der Entscheid über die Zukunft des Bereichs gefällt. "Nächstes Jahr sind wir dann aktiver mit Akquisitionen", versprach der Lonza-Chef.

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