ROUNDUP 3: VW will bei MAN bis zu 9500 Jobs streichen - Widerstand angekündigt

MÜNCHEN/WOLFSBURG - Volkswagen setzt bei seiner Lkw- und Bustochter MAN Truck & Bus noch stärker den Rotstift an als erwartet. Weltweit sollen bis zu 9500 Stellen wegfallen, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Das wäre mehr als jeder vierte Job in dem Unternehmen, das zuletzt deutlich rote Zahlen schrieb. Bis 2023 soll so eine Ergebnisverbesserung von rund 1,8 Milliarden Euro erreicht werden. Zumindest sind das die "derzeitigen Überlegungen" des neu formierten Managements. Nun stehen hitzige Diskussionen mit den Arbeitnehmern bevor, die bereits Widerstand angekündigt haben. Wie viele der knapp 20 000 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen sind, blieb zunächst offen.

ROUNDUP: Bayer verlängert mit Baumann bis 2024 - Fortschritte im US-Rechtsstreit

LEVERKUSEN - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer verlängert nach weiteren Fortschritten im Glyphosatstreit seinen Vertrag mit Vorstandschef Werner Baumann. Der Aufsichtsrat habe Baumanns Vertrag, der eigentlich zur Hauptversammlung 2021 ausgelaufen wäre, bis Ende April 2024 verlängert, teilte der Konzern am Donnerstagabend in Leverkusen mit. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen.

Dritter Tag des Post-Warnstreiks mit relativ geringen Auswirkungen

BONN - Wegen des Tarifkonflikts bei der Deutschen Post haben am Freitag nach Firmenangaben 65 000 Pakete und 356 000 Briefe nicht wie geplant ihre Empfänger erreicht. Der Anteil an der bundesweiten Tagesmenge ist aber gering: Wie die Deutsche Post mitteilte, handelte es sich um 1,2 Prozent der Pakete und um 0,6 Prozent der Briefe. Am Vortag waren im Rahmen der Warnstreiks deutlich mehr Sendungen liegengeblieben. Allerdings beziehen sich die niedrigen Prozentzahlen auf die bundesweite Menge - in Regionen, die von den Auswirkungen betroffen sind, können durchaus viele Briefkästen leergeblieben sein.

ROUNDUP: Das Massen-E-Mobil? - Später Start für Volkswagens ID.3

DRESDEN/WOLFSBURG - Er soll der Golf des Elektro-Zeitalters werden - und eigentlich noch viel mehr. Für Volkswagen geht es beim ID.3 um alles oder nichts. Die ersten Kunden erhielten am Freitag offiziell das neue Auto, mit einiger Verzögerung. Zum Start will der Konzern Pioniergeist verströmen, die Frühbucher werden als "first mover" gepriesen. Kann die vollelektrische Baureihe, deren Auftakt der ID.3 bildet, den Durchbruch der E-Mobilität auf dem Massenmarkt bringen? Gibt es endlich höhere Reichweiten? Und gelingt die komplexe Vernetzung zwischen Assistenz-, Online- und Entertainment-Systemen?

MAN-Betriebsrat kündigt Widerstand gegen 'Jobkahlschlag' an

MÜNCHEN - Die Pläne des Lkw- und Bus-Herstellers MAN zum Abbau von 9500 Stellen treffen beim Konzernbetriebsrat auf massiven Widerstand. "Es kann nicht sein, dass Stellenabbau und Standortschließungen die einzigen Lösungsansätze sind, die dem Vorstand einfallen", sagte der Vorsitzende Saki Stimoniaris am Freitag. "Das sind Management-Konzepte von tief unten aus der Mottenkiste." Sparprogramme "nach der Rasenmähermethode" seien mit dem Betriebsrat nicht zu machen. Daran ändere auch die Corona-Krise nichts.

Gewerkschaft sieht weiteren Verhandlungsbedarf mit der Bahn

BERLIN - Rückschlag bei den Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Bahn (DB) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG): Die zuständigen Tarifkommissionen der Arbeitnehmerseite haben dem vergangene Woche erreichten Verhandlungsstand ihre Zustimmung verweigert. Knackpunkt seien dabei die von der Bahn zugesagten Personalzahlen im Rahmen ihrer Einstellungs- und Ausbildungsoffensive, teilte die Gewerkschaft am Montag mit.

Kreise: Tesla will Model 3 aus Shanghai auch nach Europa liefern

PALO ALTO/SHANGHAI - Der US-Elektroautopionier Tesla will Kreisen zufolge Autos aus seiner neuen Fabrik in Shanghai auch nach Europa und in andere asiatische Märkte ausliefern. Mit der chinesischen Massenfertigung der für das Ausland gedachten Autos vom Typ Model 3 solle im vierten Quartal begonnen werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres könnten dann auch Kunden in Singapur, Australien, Neuseeland und Europa ein Auto erhalten, die derzeit noch lange auf ein Model 3 aus US-Produktion warten müssten, hieß es weiter.

ROUNDUP: Oracle profitiert von verstärkter Heimarbeit in Corona-Krise

REDWOOD SHORES - Der pandemiebedingte Trend zur Heimarbeit hat dem SAP-Rivalen Oracle im jüngsten Geschäftsquartal Anschub gegeben. In den drei Monaten bis Ende August kletterte der Nettogewinn im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar (2,0 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Redwood Shores mitteilte. Vorstandschefin Safra Catz sprach von einem "fantastischen" Vierteljahr für Oracle, weil die Geschäfte besser liefen als von Finanzexperten erwartet.

Munich Re setzt Verkauf neuer Policen mit Pandemieschutz vorerst aus

MÜNCHEN - Der Rückversicherer Munich Re hat nach milliardenschweren Schäden durch die Corona-Krise den Verkauf von Policen mit einem Versicherungsschutz für den Fall künftiger Pandemien vorerst gestoppt. "Wir überprüfen derzeit, ob wir im Schaden- und Unfallgeschäft neue Verträge anbieten, die im Fall von Pandemien greifen", sagte das den Bereich zuständige Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Vorerst biete der Konzern solche Verträge nicht mehr an. Dies betreffe etwa Versicherungsschutz gegen den Ausfall von Großveranstaltungen.

'BöZ': Commerzbank erwägt Comeback der Mittelstandsbank - Kleinerer Vorstand

FRANKFURT - Die Commerzbank könnte bei ihrer Neuausrichtung laut einem Pressebericht ihre vor Jahren zerschlagene Mittelstandsbank wiederbeleben und ihren Vorstand verkleinern. Wie die "Börsen-Zeitung" (Freitag) unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, plädiert der neue Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter dafür, das Geschäft mit kleinen Unternehmen und Selbständigen wieder aus der Privatkundensparte herauszulösen und wie früher mit dem übrigen Firmenkundengeschäft mit größeren Mittelständlern bis hin zu internationalen Konzernen zusammenzulegen. Damit würde die Bank ihre Umorganisation von 2016 quasi zurückdrehen.

Euronext und italienische Bank CDP wollen für LSE-Tochter Borsa Italiana bieten

AMSTERDAM/FRANKFURT/MAILAND - Die Euronext und die mehrheitlich staatliche italienische Bank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) wollen der Londoner Börse wie erwartet ein Angebot für deren italienische Tochter Borsa Italiana machen. Das teilte die CDP am Freitag in Rom mit. Weitere Angaben wie etwa zum Angebotspreis machte das Kreditinstitut zunächst nicht. Am Vortag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, die Euronext bereite ein Gebot in Höhe von 3,5 bis 4 Milliarden Euro vor. Auch die Deutsche Börse soll Insidern zufolge eine Offerte erwägen.

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ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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