ROUNDUP 2: Corona-Krise löst schwere Rezession in Großbritannien aus

LONDON - Großbritannien ist wegen der Corona-Krise in die schwerste Rezession seit Beginn der Aufzeichnungen gerutscht. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London nach einer ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Monate April bis Juni mitteilte. Die Zukunft könnte noch düsterer aussehen: Experten rechnen mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch der Brexit könnte die Wirtschaft belasten.

USA: Inflation zieht überraschend stark an

WASHINGTON - Die Verbraucherpreise in den USA sind im Juli stärker gestiegen als erwartet. Im Jahresvergleich habe es einen Anstieg um 1,0 Prozent gegeben, teilte das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Im Juni hatte die Inflationsrate nur bei 0,6 Prozent gelegen und war im Mai mit 0,1 Prozent nur knapp an der Nullmarke vorbeigeschrammt. Analysten hatten im Juli im Schnitt mit einem Anstieg um 0,7 Prozent gerechnet.

Eurozone: Industrie erholt sich weiter vom Corona-Einbruch

LUXEMBURG - Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben sich im Juni weiter von dem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Die Industrieproduktion stieg um 9,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Die Entwicklung lag allerdings unter den Erwartungen von Analysten, die im Mittel einen Zuwachs um 10,0 Prozent erwartet hatten. Im Mai war die Produktion um revidierte 12,3 Prozent (zunächst 12,4 Prozent) gestiegen. Im März und April war die Produktion wegen der Pandemie drastisch eingebrochen.

ROUNDUP: US-Außenminister Pompeo warnt in Prag China und Russland

PRAG - US-Außenminister Mike Pompeo hat in Prag vor Gefahren der Zusammenarbeit mit China und Russland gewarnt. Konkret ging es um die milliardenschweren Pläne für einen Ausbau des Atomkraftwerks Dukovany, das knapp 200 Kilometer von Deutschland entfernt ist. Eine Kooperation mit russischen und chinesischen Nuklearfirmen würde "die nationale Unabhängigkeit der Tschechischen Republik untergraben", sagte der Republikaner nach einem Treffen mit dem tschechischen Regierungschef Andrej Babis am Mittwoch.

Maas: Langfristige Hilfe für Libanon nur bei Reformen sinnvoll

BEIRUT - Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat bei einem Besuch am Ort der Explosionskatastrophe in Beirut Reformen im Libanon gefordert. Maas machte am Mittwoch weitreichende Veränderungen zur Bedingung für langfristige Hilfe. Deutschland und die EU seien bereit, weiterhin zu helfen. Es würde jedoch erwartet, dass etwa bei wirtschaftlichen Reformen und der Korruptionsbekämpfung "Worten jetzt auch Taten folgen", sagte Maas im Hafen von Beirut. "Das hat sich auch auf der Straße in Beirut gezeigt, dass es nicht viel in diesem Land gibt, was bleiben kann, wie es ist."

Italien: Inflation steigt auf 0,8 Prozent

ROM - In Italien ist die Inflation im Juli etwas schwächer als erwartet gestiegen. Der für europäische Zwecke ermittelte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte um 0,8 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, teilte das Statistikamt Istat am Mittwoch nach einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde eine erste Erhebung leicht um 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl