FRANKFURT (Dow Jones)--Ein erneuter millionenschwerer Staatskredit für den angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria steht einem Medienbericht zufolge offenbar kurz vor dem Abschluss.

Wie der Spiegel unter Berufung auf Quellen im Konzern und der Bundesregierung vorab berichtet, gehen die langwierigen Verhandlungen über eine erneute Tranche nun auf die Zielgerade. Derzeit würden letzte Details verhandelt, die Auszahlung des Geldes solle folgen. Die Rede sei dabei von 240 Millionen Euro. Ein Teil des Geldes, wohl bis zu 20 Prozent, soll dabei von Eigentümer Rene? Benko selbst kommen. Beide Seiten wollten die Vereinbarung dem Spiegel zufolge nicht kommentieren.

Gegenüber Dow Jones Newswires wollten weder ein Galeria-Sprecher noch das Wirtschaftsministerium den Bericht kommentieren. Eine Ministeriumssprecherin verwies in einer Stellungnahme per Email auf die Informationen zu den Unterstützungsmaßnahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) auf der Website der Finanzagentur. "Darüber hinaus äußern wir uns mit Rücksicht auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse nicht zu einzelnen Unternehmen."

Der aus Karstadt und Kaufhof entstandene Warenhauskonzern hatte bereits im Februar 2021 ein WSF-Darlehen von 460 Millionen Euro erhalten, um die Liquidität auch während der pandemiebedingten Beschränkungen zu sichern. Noch im September hatte Galeria-Chef Miguel Müllenbach im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger gesagt, der Konzern brauche derzeit keinen zweiten Kredit. Müllenbach hatte dem Handelsblatt zuvor im Juli gesagt, der Warenhauskonzern sei in Verhandlungen mit dem Staat über einen zweiten Kredit.

Seit Oktober firmiert der Gesamtkonzern als Galeria im Rahmen eines umfassenden Modernisierungsprogramms. Künftig soll es drei Typen von Warenhäusern geben, das Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum. Früheren Angaben Müllenbachs zufolge sind mittelfristig Investitionen in Höhe von etwa 600 Millionen Euro geplant.

(Mitarbeit: Andreas Kißler)

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January 21, 2022 09:34 ET (14:34 GMT)