Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Reiseaufkommen auf der Schiene hat sich im ersten Monat nach Einführung des bundesweiten 9-Euro-Tickets deutlich erhöht. Im Juni 2022 lagen die bundesweiten Bewegungen im Schienenverkehr im Schnitt um 42 Prozent höher als im Juni 2019. Dies geht aus einer Sonderauswertung von Mobilfunkdaten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Im Mai 2022 hatten sie nur um 3 Prozent höher als im Mai 2019 gelegen. Die Daten umfassen Bahnreisen ab 30 Kilometern zurückgelegter Distanz.

Bereits in der ersten Juni-Woche lag die Zahl der Bewegungen im Schienenverkehr zwischen 30 und 300 Kilometern im Schnitt um 56 Prozent höher als im selben Zeitraum 2019. Im Verlauf des Monats Juni ging der Abstand zum Vorkrisenniveau wieder etwas zurück, möglicherweise bedingt durch die Überlastung von Zügen auf bestimmten Strecken sowie die entsprechende Berichterstattung, wie die Statistiker erklärten.

"Bei einer Differenzierung der Bewegungen im Schienenverkehr nach zurückgelegten Distanzen wird deutlich, dass seit Einführung des 9-Euro-Tickets ein Anstieg insbesondere der Zugreisen unter 300 Kilometern zu beobachten war", erklärten die Statistiker weiter.

Werden die Distanzen weiter unterteilt, so lagen die Zugreisen auf kurzen Strecken (30 bis 100 Kilometer) in der letzten Mai-Woche ungefähr auf, in der ersten Juni-Woche jedoch bereits 58 Prozent über dem Vorkrisenniveau. Bei mittleren Distanzen (100 bis 300 Kilometer) war ein entsprechender Anstieg von 18 auf 64 Prozent zu beobachten.

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July 07, 2022 03:47 ET (07:47 GMT)