Dieses Mal lagen die Finanzmärkte richtig und haben auf das richtige Pferd gesetzt. Donald Trump wurde für eine zweite Amtszeit gewählt, deren erste Auswirkungen nicht lange auf sich warten ließen: Erstens wurden die amerikanischen Börsen durch die Aussicht auf Steuersenkungen, von denen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren sollten, beflügelt. Zweitens haben die anderen globalen Börsen dieses Wahlergebnis aufgrund der Befürchtung neuer Zollerhöhungen eher kühl aufgenommen. Drittens zogen die Anleiherenditen weiter an, da die Aussicht auf geringere Steuereinnahmen in einer Zeit, in der das Land bereits einer rasant wachsenden Schuldenlast gegenübersteht, die Anleger beunruhigt.

Quelle: Bloomberg

Diese Faktoren haben dazu geführt, dass die Rendite der 10-jährigen US-Anleihen den Widerstandsbereich, der letzte Woche erwähnt wurde, nämlich 4,46/4,55 %, getestet hat, und das kurz vor der Sitzung der US-amerikanischen Zentralbank. Wie erwartet, hat diese erneut den Geldzins um 25 Basispunkte gesenkt und angedeutet, dass weitere Senkungen geplant sind, was zu einer gewissen Entspannung der Zinssätze führte. Allerdings ist das Fehlen einer bärischen Divergenz ein besorgniserregender Faktor und spricht nicht für eine sofortige bärische Trendwende. Aus Vorsicht wird daher empfohlen, das Preisverhalten in Verbindung mit mathematischen Indikatoren zu beobachten, bevor Verkaufsstrategien eingeleitet werden.