Zürich (Reuters) - Der Schweizer Zementkonzern LafargeHolcim setzt nach einem Gewinneinbruch infolge der Coronavirus-Krise dank weltweit anlaufender Wirtschaftshilfen auf eine Geschäftsbelebung in allen Schlüsselmärkten.

"Wir gehen mit viel Schwung in das Jahr 2021", sagte Konzernchef Jan Jenisch am Freitag bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz. "Wir erwarten weitere Nachfrage im zweiten Halbjahr durch eine breite Spanne von Konjunkturprogrammen."

Der Weltmarktführer aus Zug stellte für das laufende Jahr einen Anstieg des um Sonderfaktoren bereinigten operativen Gewinns (wiederkehrendes Ebit) auf vergleichbarere Basis um mindestens sieben Prozent in Aussicht. 2020 schrumpfte die Kennzahl wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie um 1,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Franken (3,3 Milliarden Euro). Der Umsatz fiel um 5,6 Prozent auf 23,1 Milliarden Franken.

Im vierten Quartal kehrte der Konzern auf den Wachstumspfad zurück: Der Umsatz stieg um 1,5 Prozent und das wiederkehrende Ebit legte um 14,1 Prozent zu. Unter dem Strich stand 2020 mit 1,7 Milliarden Franken um ein Viertel weniger Gewinn. Die Aktionäre sollen dennoch eine Dividende von zwei Franken je Aktie erhalten und damit gleich viel wie zuletzt. LafargeHolcim erwirtschaftete freie Mittel (Free Cashflow) von 3,2 Milliarden Franken und übertraf das angepeilte Mindestziel damit deutlich.

Rivale Heidelbergcement hatte im vergangenen Jahr trotz der Belastung durch die Corona-Pandemie das Betriebsergebnis gesteigert.

FORTSCHRITTE BEI EMISSIONSREDUKTION

LafargeHolcim reduzierte nach eigenen Angaben den Ausstoß des Treibhausgases CO2 auf 555 Kilogramm pro Tonne - den bislang niedrigsten Wert. Bis 2030 soll der Wert auf 475 Kilogramm je Tonne sinken. Die Zementherstellung ist besonders energieintensiv und damit klimabelastend. Zur Erreichung der Zielvorgabe wird auch die Diversifizierung des Konzerns in andere Baustoffbereiche beitragen. Im Januar etwa stiegen die Schweizer mit dem größten Zukauf seit mehr als zehn Jahren in das Geschäft mit Flachdächern ein: Für 3,4 Milliarden Dollar wurde die Firma Firestone Building Products vom japanischen Reifenhersteller Bridgestone übernommen.