Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


ZIA sieht in Gesetz zur Wärmeplanung Schlüssel für die CO2-Reduktion 

Der Zentrale Immobilien Ausschusses (ZIA) sieht den Gesetzentwurf für die kommunale Wärmeplanung als "Schlüssel für die CO2-Reduktion" an. ZIA-Geschäftsführer Joachim Lohse forderte allerdings, dass es einen 25-jährigen Bestandsschutz für Wärmepumpen geben sollte, bevor Gebäudeeigentümer gegebenenfalls einem Anschluss- und Benutzungszwang an ein kommunales Wärmenetz unterworfen werden. "Es muss sichergestellt werden, dass die Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, die ab sofort gesetzeskonform in eine Wärmepumpe investieren, für die Lebensdauer dieser Anlage Investitionssicherheit bekommen", sagte Lohse. Aus Sicht der ZIA-Mitgliedsunternehmen ist es ein wichtiger erster Schritt, auf kommunaler Ebene die bestmögliche Wärmeversorgung zu entwickeln, bevor in jedes einzelne Gebäude neue Heizungen eingebaut werden. Allerdings stelle dieser Prozess die Kommunen vor große Herausforderungen. Hier seien zusätzliche Mittel nötig.


BDEW schlägt zwölf Punkte zur Stärkung von Agri-PV vor 

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat zwölf Punkte identifiziert, um den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (Agri-PV) voranzubringen. "Agri-PV bietet die Chance, die knappen Flächen optimal zu nutzen und damit Flächenkonkurrenzen zu überwinden", erklärte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. Die Unternehmen brauchten jetzt bessere Rahmenbedingen, damit sich diese innovativen Anlagen weiträumig im Markt etablieren könnten. Zentrale Hebel seien die Einrichtung eines eigenen Ausschreibungssegments für Agri-PV, eine umfassendere und schnellere Flächenverfügbarkeit sowie die Streichung wiederkehrender Nachweise und die Einführung einer Duldungspflicht für Anschlussleitungen. Bei der Agri-PV werden laut dem Verband die Photovoltaik-Module erhöht auf Metallkonstruktionen angebracht, unter denen weiterhin eine landwirtschaftliche Nutzung stattfindet.


Netzagentur: Genug Marktanreize bei Gasspeicher-Befüllung 

Die Bundesnetzagentur erwartet, dass die Befüllung von Gasspeichern durch die Trading Hub Europe GmbH (THE) in den kommenden Monaten auf marktlicher Basis erfolgen wird. Rückblickend sieht ein Gutachten der Behörde kaum Spielraum für eine andere Strategie der THE bei der Bewirtschaftung der Gasspeicher im vergangenen Jahr. Sie habe schnell handeln müssen, um die Versorgungssicherheit zu gewähren und daher hätten in der Speicherbewirtschaftung nicht alle Vermarktungsmöglichkeiten zur Verfügung gestanden. Zuversichtlich zeigte sich die Bundesnetzagentur für das kommende Geschäft. "Für diesen Sommer deutet im Moment vieles darauf hin, dass es ausreichend Anreize gibt für eine marktliche Befüllung der Speicher. Gleichwohl würden bei einer staatlich veranlassten Einspeicherung heute weitere Optimierungsmöglichkeiten im Umgang mit den Speichermengen zur Verfügung stehen", sagte Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller.


Verbände: Energetische Sanierung des Gebäudebestands nicht vernachlässigen 

Verbände der Baustoffindustrie, der Energieeffizienz sowie der Energieberater haben an Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) und die zuständigen Landesminister appelliert, die energetische Sanierung des Gebäudebestands in der Wärmewende nicht zu vernachlässigen. "Der alleinige Fokus auf die CO2-Vermeidung durch Heizungswechsel ist für die meisten Gebäude wegen der langfristigen Kosten und der beschränkten Energieverfügbarkeit keine realistische und zielführende Option", hieß es in einem gemeinsamen Appell. Der jetzige, nicht ausreichende Zustand des Gebäudebestands würde damit eingefroren werden, und die Energieeffizienz- und Klimaziele würden in weite Ferne rücken. Zudem habe die Gaskrise des letzten Winters klar gezeigt, dass ein geringer Energiebedarf eine der wesentlichen Voraussetzungen für ein resilientes Energiesystem sei, wie die Verbände erklärten.


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June 02, 2023 07:31 ET (11:31 GMT)