Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zum Wochenausklang gestützt. Der DAX schloss gut behauptet mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 15.761 Punkte, zum Allzeithoch von knapp 15.811 Punkten fehlten ihm zeitweise nur gut 2 Punkte. "Der freundliche Grundton an den Aktienmärkten dürfte erhalten bleiben", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf den US-Arbeitsmarkt. "Die Konjunktur läuft weiter, aber ohne zu überhitzen", sagte er. Auto-Aktien profitierten vom festeren Dollar, die Titel aus Banken- und Versicherungssektor von den leicht steigenden Renditen langlaufender Anleihen sowie von den Geschäftszahlen der Allianz.

Allianz gewannen 2,5 Prozent. Nach Angaben aus dem Handel sind die Zweitquartalszahlen besser als erwartet ausgefallen. In der Folge hat der Konzern die Prognosespanne für das Gesamtjahr leicht angehoben. Positiv kam am Markt auch die Ankündigung eines 750 Millionen Euro schweren Aktienrückkaufprogramms an. Anleger seien aber sehr vorsichtig bei dem Thema US-Klagen. Wichtig sei, dass der Konzern eine Größenordnung des möglichen finanziellen Risikos benenne, um dieses greifbarer zu machen, hieß es. In der Telefonkonferenz konnte der Konzern dazu aber weiter keine Angaben machen.

Bayer konnten sich nach dem Kurseinbruch des Vortages um 2,1 Prozent erholen. Daimler stiegen um 0,8 Prozent, BMW um 1,1 Prozent und VW um 0,5 Prozent. Daneben zogen Deutsche Bank um 1,4 Prozent an. Dagegen fielen Merck KGaA nach der jüngsten Rally nun um 4,3 Prozent zurück. Siemens gaben um 0,8 Prozent nach, auch sie waren am Vortag nach Geschäftszahlen stark gestiegen.

Hellofresh verloren 2,5 Prozent. Der Kochboxenversender erwartet im laufenden Jahr Umsatzzuwächse auf währungsbereinigter Basis von 45 bis 55 Prozent nach bislang 35 bis 45 Prozent. Allerdings kam die Anhebung nicht ganz unerwartet. Als Belastungsfaktor hatten Händler im frühen Geschäft das neue Margenziel genannt. Die Marge soll nur noch zwischen 8,25 und 10,25 Prozent liegen nach bislang 10 bis 12 Prozent.

Auto 1 brachen um 7,2 Prozent ein. Anleger störten sich an der gesenkten Margenprognose für das laufende Jahr. Nach Geschäftszahlen und einem angehobenen Ausblick rückten RTL dagegen um 7,2 Prozent vor.


   Vonovia-Zahlen werden von Akquisitionsplänen überlagert 

Im Handel war mit Blick auf Vonovia von ordentlichen Geschäftszahlen die Rede. Das Unternehmen hob die Prognose für den Betriebsgewinn FFO im laufenden Jahr an. Allerdings sei die Prognose nur bedingt aussagefähig, so ein Händler. Denn im Blick stehe der erneute Übernahmeversuch von Deutsche Wohnen. Dieser sollte dieses Mal tatsächlich gelingen, zeigte sich der Teilnehmer überzeugt. Nach der Fusion würden die Prognosen ohnehin erneut überarbeitet werden. Vonovia schlossen 0,5 Prozent fester.


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INDEX          zuletzt  +/- %        +/- % YTD 
DAX          15.761,45  +0,1%           +14,9% 
DAX-Future   15.753,00  +0,1%           +15,4% 
XDAX         15.764,95  +0,1%           +15,3% 
MDAX         35.566,41  -0,4%           +15,5% 
TecDAX        3.790,21  -0,7%           +18,0% 
SDAX         16.684,27  +0,1%           +13,0% 
zuletzt                +/- Ticks 
Bund-Future   176,52%    -79 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           17         12     1          2.877,7        52,2    61,6 
MDAX          24         36     0          1.024,4        35,5    43,1 
TecDAX        11         19     0            678,7        19,6    23,4 
SDAX          35         33     2            166,5         6,9     9,2 
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August 06, 2021 11:54 ET (15:54 GMT)