Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Feste Autoaktien haben den deutschen Aktienindex DAX am Dienstag vor Verlusten bewahrt. Der DAX stieg geringfügig um 2 Punkte auf 15.128 Punkte, MDAX und TecDAX konnten sich dagegen lediglich knapp behaupten. Übergeordnet setzte sich damit der seitwärts gerichtete Handel der vergangenen Tage fort. Auch der Verlauf war ähnlich wie zum Wochenauftakt: Bis zum Mittag überwogen die Verluste, weil sich die Anleger vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank am Mittwoch und der EZB am Donnerstag zurückhielten. Am Mittag lösten dann günstige US-Unternehmenszahlen Käufe ausgewählter Titel aus.

Die Nachfrage nach den Aktien der Autohersteller wurde von guten Zahlen von General Motors ausgelöst. Die Aktien des US-Herstellers gewannen in New York zeitweise mehr als 8 Prozent. General Motors hat im vierten Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn überraschend deutlich erhöht, die operative Marge gesteigert und einen laut Händlern günstigen Ausblick gegeben. Im DAX stiegen BMW um 1,9 Prozent, die Porsche-Sportwagen-Aktien gewannen ebenfalls 1,9 Prozent, VW und Mercedes zogen beide um gut ein halbes Prozent an. Auf der anderen Seite gaben Fresenius Medical Care 2,1 Prozent ab, Sartorius und Merck KGaA je 1,3 Prozent.


  Rheinmetall mit Wandelanleihe unter Druck 

Im MDAX gewannen die Aktien der Commerzbank 2,5 Prozent, sie gelten mit Blick auf den DAX als Nachfolger von Linde. Diese wechseln zum 27. Februar an die US-Börsen. Die Aktien des Autovermieters Sixt stiegen mit einer Kaufempfehlung des Brokerhauses Jefferies um 4,9 Prozent.

Rheinmetall verloren dagegen 5,8 Prozent. Der Konzern will zur teilweisen Finanzierung der Übernahme des spanischen Munitionsherstellers Expal Wandelanleihen im Gesamtvolumen von 1 Milliarde Euro begeben. Bei derartigen Emissionen verkaufen Institutionelle Anleger häufig die Aktien des emittierenden Unternehmens und erwerben stattdessen die Wandelanleihe, die zusätzliche Optionen eröffnet. Am Vorabend hatte Rheinmetall zudem mitgeteilt, mit einem Partner einen Auftrag des US-Militärs an Land gezogen zu haben im Gesamtwert von bis zu 14 Milliarden Dollar.


   Kursdebakel bei Friedrich Vorwerk 

In der vierten deutschen Reihe brachen Friedrich Vorwerk um 37 Prozent ein. Vor allem die Margenentwicklung im vierten Quartal des Pipeline- und Anlagenbauers ernüchterte. Als "sehr enttäuschend" stuften die Analysten von Jefferies die Zahlen, aber auch den Ausblick ein. Am negativsten sei, dass bis 2024 keine Besserung in Sicht sei. Die Aktie der Mutter, MBB, verlor fast 10 Prozent.

Nach ersten Zahlen zum vierten Quartal gaben Hapag-Lloyd um 1,2 Prozent nach. Die Zahlen entsprachen den Erwartungen, die Hapag-Lloyd AG hat angesichts rückläufiger Frachtraten im vierten Quartal in Dollar weniger umgesetzt und verdient als vor Jahresfrist. Nach der covidbedingten Sonderkonjunktur und der weitgehenden Auflösung der Lieferkettenprobleme hat sich das Umfeld für Container-Reedereien nun wieder normalisiert.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.128,27  +0,0%     +8,65% 
DAX-Future   15.177,00  -0,0%     +8,97% 
XDAX         15.128,24  +0,1%     +9,08% 
MDAX         28.813,25  -0,2%    +14,71% 
TecDAX        3.180,09  -0,2%     +8,87% 
SDAX         13.063,63  -0,3%     +9,54% 
zuletzt             +/- Ticks 
Bund-Future     136,92    +29 
 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           20         20     0          3.170,4        58,4    56,4 
MDAX          26         23     1            785,4        37,6    32,7 
TecDAX        16         14     0            663,3        19,4    19,9 
SDAX          27         43     0            155,6         8,8    10,1 
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January 31, 2023 12:01 ET (17:01 GMT)