BERLIN (Dow Jones)--Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) warnt vor deutlich mehr Schwarzarbeit durch die ab 1. Oktober geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde. "Ich gönne jedem die zwölf Euro"; sagte Wüst in einem Interview mit dem "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). Es gehe hier aber um einen sprunghaften Anstieg des Mindestlohns um mehr als 20 Prozent. "Die Folge darf nicht Verdrängung in die Schwarzarbeit sein", so Wüst. Er hielte es für besser, wenn der Mindestlohn von den Tarifparteien bestimmt würde.

Weil räumte nach dem Wahlerfolg von Olaf Scholz zugleich ein, dass die CDU ihr soziales Profil schärfen müsse. Dabei müssten neben den Alltagssorgen der Menschen in den Großstädten, auf die die SPD-geführte Ampel vordringlich blicke, auch die sozialen Fragen der Menschen im ländlichen Raum in der Politik vertreten sein. "Es geht um Mietpreise, um Heizkosten, es geht aber auch um die Kosten der Mobilität im ländlichen Raum, die bezahlbar sein muss, ebenso ein gutes Bildungsangebot." Die Agenda auch daran auszurichten, das werde für die CDU zentral sein, so Wüst.

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January 23, 2022 07:27 ET (12:27 GMT)