Weniger Fleisch auf dem Speiseplan des grünen Gipfels in Deutschland

Die Staats- und Regierungschefs, die an diesem Wochenende zu einem G7-Gipfel in Süddeutschland zusammenkommen, hätten normalerweise allen Grund, üppige bayerische Spezialitäten wie Schweinshaxe, eine saftige, vor Fett triefende Schweinshaxe, und eine Vielzahl anderer fleischhaltiger Gerichte zu erwarten.

Aber nicht dieses Mal. Nachhaltigkeit ist in diesem Jahr das Schlagwort, nicht nur für diesen Gipfel, sondern für alle internationalen Treffen, die Deutschland ausrichtet. Und was gut für die Umwelt ist, ist weniger gut für die Fans der traditionell fleischbetonten deutschen Küche.

"Bei allen G7-Treffen gibt es weniger Fleisch auf der Speisekarte", seufzte ein Minister Anfang des Jahres. "Das Außenministerium besteht darauf."

Die ökologisch orientierten Grünen sind die zweitgrößte Partei in der Dreierkoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz, und alle Minister der Partei sind bestrebt, ihrer Politik einen ökologischen Stempel aufzudrücken.

Im Falle des Ressorts der grünen Außenministerin Annalena Baerbock erstreckt sich das auch auf internationale Gipfeltreffen.

Viele Agrarwissenschaftler argumentieren, dass der Verzehr von Fleisch ein Luxus ist, den sich die Menschheit immer weniger leisten kann - die gesamten Treibhausgasemissionen, die durch die Aufzucht und den Verzehr von Rindfleisch entstehen, können bis zu 200 Mal höher sein als die von Nüssen oder Wurzelgemüse.

Berlin wird die Menüs der Staats- und Regierungschefs erst nach dem Essen veröffentlichen, aber die Tendenz ist aus dem bereits angekündigten Catering für die Tausenden von Mitarbeitern und Journalisten, die an dem Treffen in den Alpen teilnehmen werden, ersichtlich.

"Der Schwerpunkt wird auf saisonalen und kreativen veganen und vegetarischen Gerichten liegen", so die Regierung über die erwartete Leistung der 50 Köche der Veranstaltung. "Fleisch und Fisch werden absichtlich nur als 'Zusatz' betrachtet."

Die Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan werden zweifelsohne wichtigere Dinge im Kopf haben als die Küche.

Da die russischen Gaslieferungen vor dem Hintergrund des Einmarsches Moskaus in der Ukraine immer knapper werden, sah sich Wirtschaftsminister Robert Habeck, ein Grüner, gezwungen, einen Aufschub für die umweltschädlichen Kohlekraftwerke in Deutschland zu gewähren.