FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen tut sich in der Breite am frühen Montag nach der jüngsten kräftigen Aufwrtsbewegung wenig. Der DAX notiert nach seinem Reordhoch am Freitag knapp im Minus mit 17.406 Zählern, der Euro-Stoxx-50 sinkt um 0,2 Prozent auf 4.864 Punkte. QC Partners warnt mit Blick auf den Euro-Stoxx-50, dass dessen Relative-Stärke-Index mittlerweise im historischen Kontext stark erhöht ist. Zuletzt habe er vergleichbar hoch zum Jahreswechsel 1999/2000 gelegen - zwei Monate später sei seinerzeit die Technologieblase geplatzt.

Die Nachrichtenlage ist eher dünn, der Terminkalender für den Tag relativ leer. Im Verlauf der Woche wird aber die Berichtssaison wieder Impulse liefern; rund 10 Prozent der Unternehmen aus dem Stoxx-Europe-600 öffnen ihre Bücher und dürften auch Ausblick vorlegen.

Konjunkturseitig sind die Blicke jetzt schon gespannt auf den Donnerstag gerichtet. Dann steht in den USA der PCE-Deflator der persönlichen Verbrauchsausgaben für Januar auf der Agenda. Das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß dürfte auf 2,8 Prozent gesunken sein. Nach den zuletzt höheren US-Inflationsdaten wurden die Erwartungen an den Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung allerdings bereits längst nach hinten verschoben. Der Markt setzt mittlerweile auf Juni als ersten Termin.


 
Technologiesektor weiter im Fokus 

Weiter im Fokus steht der Technologiesektor. Nach der breiten Kursrally im Hype um die Nvidia-Zahlen in der Vorwoche fragt sich mancher Marktteilnehmer bereits, ob das Thema Künstliche Intelligenz möglicherweise entscheidender für die Entwicklung an den Aktienmärkten ist als die Zinspolitik der Notenbanken. Für Stratege Manish Kabra von der Societe Generale stellt sich sogar fast schon die Frage, ob der Technologiesektor zu einer eigenen Anlageklasse werden könnte. Hier habe sich ein eigenes Ökosystem gebildet.

Aktuell geht es für den Stoxx-Subindex Technologie um 0,3 Prozent nach oben. Infineon verlieren zwar 0,5 Prozent, das ist aber dem Dividendenabschlag von 35 Cent geschuldet. Bereinigt liegen auch Infineon im Plus.

Dass SGL Carbon strategische Optionen für das zweitgrößte Geschäftsfeld "Carbon Fibers" prüft, treibt den Kurs um fast 4 Prozent nach oben. Das Kohlefasersegment leide momentan unter einem starken Rückgang der Nachfrage aus der Windindustrie. Daher sei abzuwägen, ob eine Trennung nicht die bessere Option für die Aktionäre sei als weiteres Geld in den Bereich zu investieren, meinen Händler.

Ebenfalls im SDAX steigen Adesso um 3,8 Prozent. Der IT-Dienstleister hält trotz eines Gewinnrückgangs 2023 an seiner Dividendenpolitik fest und erhöht die Ausschüttung um 5 auf 70 Cent je Aktie.

Lufthansa geben um 0,7 Prozent nach. Barclays hat die Aktie auf "Equalweight" abgestuft.

Um 4,7 Prozent nach unten geht es in Amsterdam nach der Vorlage von Geschäftszahlen für PostNL. Die Analysten von Jefferies kritisieren den Ausblick für das operative Ergebnis. Er liege rund 20 Prozent unterhalb eines vom Unternehmen ermittelten Konsens. Im DAX kommen Deutsche Post um 0,8 Prozent zurück.

Für Tele2 geht es in Stockholm um 8,5 Prozent nach oben. Treiber ist, dass das schwedische Investmentunternehmen Kinnevik seine Tele2-Anteil an eine von Iliad unterstützte Investmentgesellschaft verkauft hat und zwar zu einem Durchschnittspreis je Aktie von 94,20 Kronen. Kinnevik steigen um 7 Prozent.

Sanofi (+0,5%) zeigen sich wenig bewegt nach Präsentation von Studiendaten für ein Präparat gegen Juckreiz.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.863,83        -0,2%       -8,74      +7,6% 
Stoxx-50                4.300,85        -0,2%       -8,41      +5,1% 
DAX                    17.406,28        -0,1%      -13,05      +3,9% 
MDAX                   25.933,01        -0,3%      -66,47      -4,4% 
TecDAX                  3.394,86        +0,0%       +0,50      +1,7% 
SDAX                   13.739,50        -0,2%      -26,16      -1,6% 
FTSE                    7.704,12        -0,0%       -2,16      -0,3% 
CAC                     7.938,25        -0,4%      -28,43      +5,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,36                    -0,01      -0,21 
US-Zehnjahresrendite        4,23                    -0,02      +0,35 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:28  Fr, 17:33   % YTD 
EUR/USD                   1,0835        +0,1%      1,0831     1,0825   -1,9% 
EUR/JPY                   163,09        +0,2%      162,88     162,74   +4,8% 
EUR/CHF                   0,9539        +0,1%      0,9537     0,9536   +2,8% 
EUR/GBP                   0,8550        +0,1%      0,8547     0,8541   -1,4% 
USD/JPY                   150,52        +0,1%      150,40     150,36   +6,8% 
GBP/USD                   1,2673        -0,0%      1,2673     1,2674   -0,4% 
USD/CNH (Offshore)        7,2088        +0,0%      7,2059     7,2057   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                51.328,64        -0,7%   51.435,86  50.820,25  +17,9% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,07        76,49       -0,5%      -0,42   +5,1% 
Brent/ICE                  81,22        81,62       -0,5%      -0,40   +5,6% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 22,975        23,49       -2,2%      -0,51  -26,9% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.035,42     2.035,58       -0,0%      -0,16   -1,3% 
Silber (Spot)              22,81        22,96       -0,6%      -0,14   -4,1% 
Platin (Spot)             896,95       903,70       -0,7%      -6,75   -9,6% 
Kupfer-Future               3,85         3,88       -0,7%      -0,03   -1,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 26, 2024 03:57 ET (08:57 GMT)