BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte über Auffrischungsimpfungen hat der Vize-Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, die Politik in die Pflicht genommen. "Es kann nicht sein, dass die Politik sich beim Thema Auffrischimpfung herausgezogen hat und sich nicht mehr kümmert", sagte Hofmeister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). "Dringend nötig wären gezielte Einladungen zu Auffrischimpfungen oder zumindest breit angelegte Medienkampagnen. Die Betroffenen müssen klar und dringlich dazu aufgerufen werden, sich impfen zu lassen."

Auch der Hausärzteverband fordert eine breite Kampagne für sogenannte Booster-Impfungen. "Mit den neuen Stiko-Empfehlungen zur Booster-Impfung ist es Aufgabe der Politik, die entsprechenden Bevölkerungsgruppen über alle verfügbaren Kanäle zu informieren und für die dritte Impfung zu werben, damit diese Menschen möglichst zeitnah ihren Weg in die hausärztlichen Praxen finden", sagte der Vize-Chef des Verbandes, Markus Beier, dem RND.

"Booster" Impfungen rücken angesichts weiter steigender Infektionszahlen im Herbst und Winter zusehends in den Blick - vor allem für Menschen mit höheren Risiken. Mediziner, Patientenschützer und Politiker forderten zuletzt mehr Tempo bei solchen Impf-Verstärkern, die in der Regel sechs Monate nach der zweiten Spritze gegeben werden können./seb/DP/zb