HANNOVER (dpa-AFX) - Die coronabedingt geringen Schlachtkapazitäten in den Schlachthöfen lassen bei den niedersächsischen Landwirten weiterhin die Nerven blank liegen. Die Tiere drängen sich nach wie vor in den Ställen, teilte das Landvolk am Donnerstag in Hannover mit. "Viele Schweine rutschen aus der Norm, wir erzielen trotz des höheren Gewichts keinen besseren Erlös und werden als Mäster und Halter preislich erheblich abgestraft", sagte demzufolge Hubertus Berges, Vorsitzender des Veredelungsausschusses im Landvolk Niedersachsen.

Die Bauernorganisation beklagte, dass trotz Ankündigung von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU), für eine Genehmigung von Sonntags- und Feiertagsarbeit zu sorgen, nur wenige Schlachthöfe entsprechende Anträge gestellt hätten. Beim Sozialministerium lägen nur zwei Anträge für Sonntagsarbeit vor. Wöchentlich fehlen dem Landvolk zufolge deutschlandweit noch immer 80 000 Schlachtungen.

Auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deuschlands (ISN) mit Sitz in Damme bei Vechta klagte, dass der "Schweinestau" in den Ställen weiter wachse. Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) müsse schnell für eine Erteilung der notwendigen Genehmigungen sorgen, forderte ISN-Geschäftsführer Torsten Staack./eks/DP/mis