Zürich (awp) - Die Schweizer Börse nimmt am Montag nach einem verhaltenen Start den Aufwärtstrend wieder auf. Das Geschäft verläuft laut Händlern ruhig. Die Umsätze seien zwar gering, aber die Stimmung sei gut. Sie werde von der Hoffnung auf neue Konjunkturhilfen zur Abfederung der Coronakrise in den USA genährt, nachdem sich US-Präsident Donald Trump nun doch für ein überarbeitetes Konjunkturpaket ausgesprochen hat.

Zudem hofften die Marktteilnehmer, dass die Firmenergebnisse, die nun allmählich in grosser Zahl veröffentlicht werden, besser als befürchtet ausgefallen sein könnten. Dafür spreche, dass viele Analysten in den USA ihre Gewinnschätzungen nach oben revidiert haben. Zudem malt auch das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco weniger schwarz: Die BIP-Prognose für die Schweiz im laufenden Jahr wurde auf -3,8 von zuvor -6,2 Prozent nach oben revidiert.

Der SMI notiert um 11.10 Uhr 0,23 Prozent höher auf 10'343,93 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,45 Prozent auf 1'588,66 und der breite SPI um 0,26 Prozent auf 12'918,64 Zähler. Im SLI stehen 24 Gewinnern fünf Verlierer gegenüber. Temenos sind unverändert.

Wie so oft, wenn Konjunkturhoffnungen Treiber des Marktes sind, sind vor allem Finanzwerte und Aktien zyklischer Firmen gesucht. Mit an der Spitze stehen die Aktien der Grossbank Credit Suisse (+1,7%). Die Papiere der Konkurrentin UBS gewinnen 1,1 Prozent.

Auch der Versicherer Swiss Re wird um gut ein Prozent höher bewertet. Der Rückversicherer und Daimler spannen im Autoversicherungsgeschäft zusammen und haben dazu das Gemeinschaftsunternehmen Movinx gegründet, das den beiden Gesellschaften je zur Hälfte gehört.

Gesucht sind zudem die Anteile der Technologiefirma Logitech (+1,8%), des Bauchemiekonzerns Sika (+1,5%), der Logistikfirma Kühne+Nagel (+1,%), des Personaldienstleisters Adecco (+0,9%) und des Liftherstellers Schindler (+1,0%).

Dagegen büssen die Aktien des Zementriesen LafargeHolcim (-0,4%), der Luxusgüterhersteller Richemont (-0,1%) und Swatch (-0,3%) sowie der Pharmakonzerne Novartis und Roche (je -0,2%) an Wert ein.

Am breiten Markt steigen Aryzta um 8,1 Prozent. Der Titel des angeschlagenen Tiefkühlbackwarenproduzenten profitieren von Turnaround-Hoffnungen, heisst es.

Zu den Gewinnern zählen auch die Papiere der Technologiefirmen Ascom (+4,0%) und Meyer Burger (+4,0%).

Dagegen verlieren Dufry 9,8 Prozent. Händler erklären den Kurseinbruch damit, dass ab heute Montag der Prozess der Kapitalerhöhung startet. "Das erklärt den Verlust zum grössten Teil", sagt ein Händler. Das Unternehmen will das Kapital um 24,7 Millionen Aktien aufstocken. Die Dufry-Aktie war zuletzt kräftig gestiegen, nachdem der chinesische Konzern Alibaba, mit dem der Reisedetailhändler in China zusammenarbeiten will, eingestiegen ist.

Kursakzente setzt zudem die ausserordentliche Indexanpassung der Schweizer Börse SIX. Demnach fallen die Aktien von Sunrise wegen der Übernahme durch Liberty Global aus dem Mid-Cap-Index SMIM heraus und werden durch die Titel des Laborausrüsters Tecan (+1,1%) ersetzt. Zudem wechseln die Namenaktien der Online-Bank Swissquote (+0,4%) vom SPI Small in den SPI Mid. Die betroffenen Indizes würden zum 16. Oktober angepasst.

Unter Abgabedruck stehen Landis+Gyr (-3,8%). Das Messtechnikunternehmen hat im ersten Halbjahr einen Umsatzeinbruch um mehr als ein Viertel verbucht und einen Verlust von 2 Millionen Dollar geschrieben.

pre/tt