Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann bis zum frühen Nachmittag in New York 0,1 Prozent auf 25.605 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 rückte ebenfalls um 0,1 Prozent auf 2829 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 7668 Stellen.

Vor allem wegen des noch ungelösten Zollstreits zwischen den USA und China hielten sich Investoren mit größeren Engagements zurück, sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan. "Den Leuten wird klar, dass ein Handelskrieg nicht leicht zu gewinnen ist und reale negative Konsequenzen haben kann." US-Präsident Donald Trump hatte gesagt, die Zeit für einen Deal sei noch nicht reif.

Bei den Unternehmen stand Global Payments im Rampenlicht. Der Zahlungsabwickler will den Rivalen Total System für 21,5 Milliarden Dollar in Aktien übernehmen. Dieser Vorstoß komme nicht überraschend, konstatierte Analyst Michael Del Grosso von der Investmentbank Jefferies. Er rechne weder mit Widerstand der Kartellbehörden noch mit einem Konkurrenz-Gebot für Total System. Die Papiere von Global Payments verbilligten sich um 1,7 Prozent. Total System gewannen dagegen rund sechs Prozent.

Auf den Einkaufslisten der Anleger zählten auch Activision Blizzard. Die Bank Goldman Sachs hatte zuvor für die Aktien des Computerspiele-Herstellers eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Activision-Blizzard-Scheine kletterten daraufhin 3,6 Prozent.

Zu einer regelrechten Kursexplosion kam es bei Advanded Micro Devices. Die Aktien des Chipherstellers sprangen rund zehn Prozent in die Höhe, nachdem das Unternehmen zuvor neue Graphik-Produkte vorgestellt hatte. Die Dividendenpapiere des Konkurrenten Intel büßten dagegen zwei Prozent ein.

In Europa bereitete die Angst vor einem neuen Haushaltsstreit zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission den Anlegern Bauchschmerzen. Der Dax ging 0,4 Prozent tiefer auf 12.027 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 verlor 0,5 Prozent auf 3348 Zähler. Italien droht wegen der steigenden Staatsverschuldung ein Strafverfahren der EU. Vizeregierungschef Matteo Salvini kündigte nach dem Erfolg seiner rechtspopulistischen Lega bei der Europawahl an, mit "aller Kraft" gegen die EU-Haushaltsregeln zu kämpfen.