FRANKFURT (Dow Jones) Im Folgenden eine Übersicht der bei Dow Jones Newswires am Wochenende gelaufenen Meldungen:

Taiwan-Chip-Krise bei Autos ruft Altmaier auf den Plan

Die Engpässe der deutschen Autoindustrie bei wichtigen Halbleiterprodukten wie Mikrochips und Sensoren rufen Wirtschaftsminister Altmaier auf den Plan. Der Minister habe sich per Brief an die taiwanesische Regierung gewandt und um Hilfe bei der Lösung der aktuellen Versorgungsprobleme gebeten. Taiwan ist Sitz des Herstellers TSMC, der für die deutsche Automobilindustrie der zentrale Lieferant ist.

Energiekonzern EnBW fürchtet Nachteile durch Schnellladegesetz

EnBW kritisiert die Pläne des Bundesverkehrsministeriums zur Förderung von Ladesäulen mit hoher Leistung für Elektroautos. Durch das geplante "Schnellladegesetz" aber befürchtet das Unternehmen "als größter Betreiber von Schnellladeinfrastruktur in Deutschland erhebliche negative Auswirkungen auf den bestehenden Markt und den zukünftigen Wettbewerb".

Frankreichs Orange lagert Kabelnetz in Milliarden-Deal aus

Um den Wert und die Bedeutung ihrer Infrastruktur besser sichtbar zu machen, plant Frankreichs führendes Telekom-Unternehmen dessen Auslagerung in ein separates Unternehmen namens "Orange Concessions". Der Wert belaufe sich durch die Transaktion auf 2,675 Milliarden Euro. Orange behält sich dabei eine Call-Option vor, die ihr in Zukunft die Übernahme und Konsolidierung von Orange Concessions ermöglicht.

Luftfahrt will bis 2050 klimaneutral sein

Die deutsche Flugbranche will ihre Treibhausgas-Emissionen innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte auf Null reduzieren. "Wir haben ein ambitioniertes Ziel: Klimaneutralität in der Luftfahrt bis 2050", sagte Volker Thum, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftfahrtindustrie (BDLI): "Wir arbeiten mit Hochdruck am klimaneutralen Flugzeug, das bereits 2035 fliegen wird". Die Branche wünscht sich dafür Staatshilfen, zum Beispiel eine Art Abwrackprämie für Flugzeuge.

VW prüft Schadenersatz gegen Bosch und Conti wegen Chip-Mangel

Der Streit wegen fehlender Halbleiter bei den Autoherstellern weitet sich aus: Wie die "Automobilwoche" in ihrer Montagsausgabe berichtet, prüft Volkswagen nun Schadenersatzansprüche gegen seine Zulieferer Bosch und Continental. "Die Kosten dürften sich im zwei- bis dreistelligen Millionen-Bereich abspielen", schätzt Frank Schwope von der NordLB.

Sicherheitsrisiken bei Tesla - KBA leitet Verfahren ein

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat ein Verfahren gegen den Elektroauto-Hersteller eingeleitet. Laut BamS hat das KBA den US-Hersteller aufgefordert, der Behörde Informationen über mögliche Sicherheitsrisiken des Touchscreen-Bildschirms in der Mittelkonsole von verschiedenen Modellreihen mitzuteilen. Schon die US-Verkehrsbehörde NHTSA hatte Tesla wegen dieser Sicherheitsrisiken zu einem Rückruf aufgefordert.

Jenoptik will Mittelfristziel schon 2021 erreichen

Jenoptik ist zuversichtlich, sein Mittelfristziel bereits dieses Jahr zu erreichen. Wie CFO Hans-Dieter Schumacher sagte, seien die Jahresziele erreicht worden. Vom neuerlichen Lockdown sei geschäftlich wenig zu spüren gewesen, man habe einen Jahresendspurt hingelegt. Ohne Corona hätte man das Mittelfristziel von 16 Prozent Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereits 2020 und damit zwei Jahre früher als geplant erreicht. Das sollte jetzt 2021 gelingen.

Volkswagen macht Zulieferer für Chip-Probleme verantwortlich

Die Verantwortung für die akute Chipknappheit sieht Volkswagen bei seinen Zulieferern. Diese hätten den Bedarf des weltgrößten Autoherstellers adäquat decken müssen. Der zwischenzeitliche Einbruch des Autoabsatzes im Frühjahr 2020 sei keine Entschuldigung. "Wir haben unseren Lieferanten eindeutig aufgezeigt, dass der Bedarf zum Jahresende wieder deutlich ansteigen würde", so ein VW-Manager.

Siltronic hält erhöhtes Angebot von Globalwafers für attraktiv

Die Siltronic AG hält das nun auf 145 Euro erhöhte Angebot von Globalwafers für attraktiv und begrüßt den neuen Preis. Globalwafers habe zu diesem Preis auch Parallelerwerbe getätigt, teilte das Münchener Unternehmen mit. Dazu verweist man auf die gemeinsame begründete Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat der Siltronic AG vom 22. Dezember 2020 und die darin enthaltene Empfehlung zur Annahme des Angebots hin.

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January 24, 2021 11:25 ET (16:25 GMT)