(Im dritten Absatz wurde ein überflüssiges Wort entfernt und im vierten ein überflüssiges Satzzeichen.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuscht haben Anleger am Donnerstag auf die zuvor mit Spannung erwartete Sitzung der US-Notenbank Fed reagiert. Der Dax rutschte im frühen Handel um 1,33 Prozent auf 13 079 Punkte ab und fiel auf den tiefsten Stand seit Mittwoch vergangener Woche. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor am Morgen 1 Prozent auf 27 423 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone büßte 1,35 Prozent ein.

Die Fed will den Leitzins angesichts der Corona-Krise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen. Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses erwarten überwiegend, dass sich am gegenwärtig niedrigen Zinsniveau bis ins Jahr 2023 nichts Wesentliches ändern wird. Zudem will die Fed die milliardenschweren Wertpapierkäufe "mindestens" im bisherigen Tempo fortführen. Das deckte sich zwar mit den Erwartungen, reichte den "geldpolitisch verwöhnten" Anlegern aber nicht mehr, wie ein Händler sagte. An der Wall Street hatte der Leitindex Dow nach der Fed-Sitzung die Gewinne fast vollständig wieder eingebüßt, die Technologiebörse Nasdaq meldete Kursverluste.

Wie so oft in Phasen schwacher Aktienmärkte geriet der Automobilsektor unter Druck. Im Dax reichten die Kursverluste von BMW, Continental, Daimler und Volkswagen von 1,3 bis 2,3 Prozent. Papiere des Zulieferers Infineon zählten mit minus 2,2 Prozent ebenfalls zu den schwächsten Titeln im Dax.

Grenke-Aktien fielen um weitere 2 Prozent, nachdem sie in den vergangenen beiden Tagen um mehr als 50 Prozent eingebrochen waren. Sie litten erneut unter einer sogenannten Short-Attacke. Der selbsternannte Research-Dienst Viceroy hatte dem Leasing-Anbieter unter anderem Bilanzfälschung vorgeworfen. Grenke weist die Vorwürfe zurück und behält sich rechtliche Schritte gegen den Investor vor, der an fallenden Grenke-Kursen verdient.

RWE-Aktien gaben belastet von einer gestrichenen Kaufempfehlung der französischen Bank Societe Generale rund zwei Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli nach. Dass Delivery Hero für bis zu 230 Millionen Euro die lateinamerikanischen Aktivitäten des Konkurrenten Glovo übernimmt, stieß an der Börse auf Zustimmung. Gegen die allgemeine Kursschwäche waren die Papiere des Essenauslieferers mit 0,7 Prozent einziger Gewinner im Dax./bek/zb