BERLIN (dpa-AFX) - Eine neue Bundesregierung muss nach Ansicht von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet unterschiedliche Richtungen versöhnen. "Es geht ja nicht darum, dass man arithmetisch irgendwie eine Mehrheit zusammenkriegt, sondern ich wünsche mir eine Regierung, wo auch jeder Partner vorkommt, wo auch jeder sichtbar ist, keine Regierung, wo allein der Kanzler mit seinen Punkten glänzen kann", sagte Laschet nach der Bundestagswahl am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF. Es müsse eine Koalition werden, "die man gerne macht. Das war in der großen Koalition am Ende nicht mehr so der Fall." Laschet weiter: "Also das kann ein Bündnis werden, was wirklich Deutschland voranbringt, unterschiedliche Richtungen versöhnt, und dazu stehe ich bereit."

Laschet und sein SPD-Rivale Scholz erklärten beide am Abend, dass sie Kanzler werden und eine Regierung bilden wollen. Es zeichnet sich eine komplizierte Regierungsbildung ab. Einzig denkbares Zweierbündnis wäre eine neue große Koalition, die aber weder SPD noch Union wollen. Deshalb dürfte es voraussichtlich zum ersten Mal seit den 50er Jahren ein Dreierbündnis im Bund geben. Rechnerisch sind mehrere Konstellationen möglich./sk/faa/wpe/wim/seb/DP/he