WISMAR/HONGKONG (dpa-AFX) - Der Gang von Genting Hongkong ins Gläubigerschutzverfahren ist für den vorläufigen Insolvenzverwalter der Tochtergesellschaft MV Werften, Christoph Morgen, ein Rückschlag. Das zu Genting gehörende Kreuzfahrtunternehmen Dream Cruises sei der Kunde für das Kreuzfahrtschiff "Global One", das zu 75 Prozent fertig auf der Werft in Wismar liege, sagte Morgen am Mittwoch. "Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass das Sanierungsverfahren Erfolg hat und Dream Cruises als Kunde erhalten bleibt."

Morgen betonte: "Wir werden mit Dream Cruises als unserem Kunden weiterhin intensiv sprechen." Aber aufgrund der jetzt eingetretenen Situation würden auch mit neuen Interessenten Gespräche über einen Fertigbau geführt. Diese Bemühungen würden intensiviert. Es hätten sich bereits mehrere ernsthafte Interessenten für das Kreuzfahrtschiff bei ihm gemeldet, berichtete Morgen. Sofern es gelinge, eine Lösung mit Dream Cruises oder einem anderen Abnehmer zu finden, sei er zuversichtlich, auch eine Bauzeitfinanzierung zu erhalten. Dabei geht es um 600 Millionen Euro.

Die "Global One", auch "Global Dream" genannt, gilt mit Platz für fast 10 000 Passagiere als das weltweit größte Kreuzfahrtschiff. Es wurde speziell für die Bedürfnisse von Genting Hongkong und dessen asiatischen Markt konzipiert. Bislang hatte es geheißen, es werde schwierig sein, einen anderen Käufer für das Schiff zu finden.

MV-Werften-Geschäftsführer Carsten Haake betonte, die gesamte Belegschaft der MV Werften stehe hinter dem Ziel, die "Global One" in Wismar fertigzubauen. "Auch schiffbaulich ist dieses Ziel logisch, denn wir haben das Know-how vor Ort und das Projekt bislang sehr gut geschultert."/ili/DP/ngu