FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) blickt nach einem erneut schwachen Auto-Jahr 2022 in Deutschland vorsichtig optimistisch auf das neue Jahr. "Wir rechnen für 2023 mit 2,75 Millionen neuen Pkw. Das entspricht einem Wachstum von 6 Prozent", sagte VDIK-Präsdient Reinhard Zirpel laut Redetext. Bei Elektrofahrzeugen rechnet der Verband mit einem Zuwachs von 7 Prozent. Gebremst werden dürfte der Markt vom Ende der Förderung für Plug-in-Hybride.

Für das kommende Jahr gibt es laut VDIK trotz der positiven Vorzeichen aber auch Warnsignale für den Markt. Zwar konnten die Autohersteller den hohen Auftragsbestand infolge der Lieferengpässe vor allem Anfang des Jahres in den vergangenen Wochen nach und nach abbauen. "Wir beobachten allerdings seit einigen Wochen deutlich sinkende Auftragseingänge", so Zirpel. Die Kaufzurückhaltung könnte dem Markt bald wieder ebenso zu schaffen machen, wie angespannte Lieferketten.


   Dynamik bei E-Autos lässt spürbar nach 

Für das noch laufende Jahr hat der VDIK seine Absatzprognose wegen den Auswirkungen aus dem Ukraine-Krieg bereits zurückgenommen. Der Verband rechnet für 2022 mit einem Marktrückgang um 1 Prozent auf nur noch 2,6 Millionen Pkw. "Das bedeutet, dass rund 1 Million Pkw weniger zugelassen werden als 2019, dem letzten Vorkrisenjahr", so der VDIK. Ursprünglich wurden 3 Millionen Neuzulassungen für dieses Jahr erwartet.

Positiv fiel erneut die Bilanz bei den Elektrofahrzeugen aus - allerdings lässt die Dynamik nach. Nach bisheriger Schätzung sollten rund 740.000 E-Fahrzeuge neu zugelassen werden, ein Plus von 9 Prozent. Der E-Anteil am Gesamtmarkt steige auf 28 Prozent von 26 Prozent. "Bei den Elektrofahrzeugen ende die bisherige hohe Dynamik", betonte Präsident Zirpel. "Mit zwei- bis dreistelligen prozentualen Zuwachsraten wie in den vergangenen Jahren ist es vorerst vorbei."

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DJG/kla/hab

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December 02, 2022 05:00 ET (10:00 GMT)