FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) rechnet damit, dass die Halbleiterkrise am deutschen Automarkt im nächsten Jahr schrittweise nachlassen wird. VDIK-Präsident Reinhard Zirpel sagte während des Jahrespressegesprächs laut Redetext, dass für 2022 ein Marktvolumen von etwa drei Millionen neuen Pkw erwartet werde, was einem Plus von rund 15 Prozent entspräche. "Das ist vor dem Hintergrund der sehr hohen Auftragsbestände keine utopische Zahl", fügte er hinzu. Voraussetzung sei aber eine Überwindung des aktuellen Teilemangels.

Besonders deutliche Zuwächse erwartet der Verband weiter bei alternativen Antrieben und vor allem den Elektrofahrzeugen. "Natürlich benötigen die Hersteller auch für Elektroautos Mikrochips", ergänzte Zirpel. Aber die Verschiebung der Marktanteile von den klassischen zu den elektrischen Antrieben werde weitergehen. Für 2022 rechnet der VDIK in Deutschland mit rund 850.000 neuen Elektrofahrzeuge, der Bestand würde somit auf rund 2 Millionen anwachsen.


   Internationale Hersteller mit stabilem Marktanteil 

Für das noch laufende Jahr prognostiziert der Verband einen Einbruch des deutschen Marktes um 11 Prozent auf nur noch 2,6 Millionen Neuzulassungen. "Vor genau einem Jahr hatten wir eine damals eher vorsichtige Prognose von 3,1 Millionen Neuzulassungen abgegeben", so Zirpel. Zurückzuführen sei der Einbruch nicht auf die Nachfrage, die Auftragsbestände lägen sogar auf Rekordniveau. Grund seien vor allem die Lieferprobleme bei Chips.

Auch die internationalen Hersteller konnten sich der Problematik nicht entziehen und verkauften 2021 weniger Autos. Die VDIK-Mitglieder werden bis zum Jahresende rund 1,05 Millionen Pkw absetzen, das sind noch einmal 120.000 Fahrzeuge weniger als 2020, wie der VDIK weiter mitteilte. "Unser Marktanteil bleibt konstant bei 40 Prozent. Vier von zehn neuen Autos in Deutschland trugen das Logo einer internationalen Marke", so Zirpel.

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DJG/kla/hab

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December 02, 2021 05:00 ET (10:00 GMT)