Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat nach eigenen Angaben das erste Elektro-Ladenetz-Ranking für ganz Deutschland veröffentlicht. Das Ranking bilde die Attraktivität für den Umstieg auf E-Mobilität und die Dichte des öffentlichen Ladenetzes für E-Autos ab, teilte der Verband in Berlin mit. Konkret stellt es den Angaben zufolge auf den Ausbau der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur aller Landkreise und Städte in Deutschland ab. Spitzenreiter ist dabei der Landkreis Regen in Bayern. Er gewann in beiden Kategorien, dem "A-Wert" für Attraktivität der öffentlichen Ladeinfrastruktur und dem "T-Wert" für das Teilen eines öffentlichen Ladepunktes.

In dem Landkreis steht laut den Angaben für 310 Pkw ein öffentlicher E-Ladepunkt zur Verfügung. Vorne liegen auch Wolfsburg (358), Passau (403), Landau in der Pfalz (418) und Regensburg (434). Schlusslichter in der Attraktivität sind der Landkreis Celle mit 9.947 zugelassenen Pkw auf einen E-Ladepunkt, der Landkreis Prignitz mit 15.188 und die Stadt Krefeld, in der fast 24.000 Pkw auf einen öffentlichen E-Ladepunkt kommen.

Mit dem T-Wert (Teilen-Wert) wird angegeben, wie viele zugelassene E-Autos sich einen öffentlichen Ladepunkt teilen müssen. Auch hier gewann der Landkreis Regen mit 1,9 E-Pkw pro öffentlichem Ladepunkt, gefolgt vom Landkreis Freyung-Grafenau (2,8) der Stadt Salzgitter (3), dem Kyffhäuserkreis (3,2) und der Uckermark (3,3). Auf den letzten Plätzen liegen Kassel (68), Weimar (69), Wuppertal (78), Stuttgart (88) und Krefeld (199).

"Die Lademöglichkeiten der vielen neuen E-Autos sind der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität", mahnte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Um das staatlich vorgesehene Ziel von einer Million öffentlicher Ladepunkte bis 2030 zu erreichen, seien künftig rund 2.000 neue Ladepunkte pro Woche nötig. "Aktuell werden aber nur rund 200 neue Ladepunkte im öffentlichen Bereich installiert", erklärte Müller. Das Ladenetz-Ranking sei ein Ansporn für alle Kommunen, die Sache nun aktiv in die Hand zu nehmen. "Die Landräte und Bürgermeister müssen sich ab jetzt an diesen Zahlen messen lassen."

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December 03, 2020 03:53 ET (08:53 GMT)