BRUNSBÜTTEL (dpa-AFX) - Die Deutsche Umwelthilfe hat eine sorgfältige Prüfung für das geplante Schwimmterminal für Flüssigerdgas (LNG) im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel gefordert. "Es ist völlig unverständlich, warum die Landesregierung auf ein ordentliches Verfahren zur Genehmigung des Betriebs des LNG-Terminalschiffs in Brunsbüttel verzichten möchte", sagte Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner am Montag. Dies gehe aus einem Schreiben der Regierung sowie aus der wasserrechtlichen Erlaubnis hervor. Der Verband hat dazu eine Einwendung abgegeben.

"An allen anderen Standorten in Deutschland hat es ein solches Verfahren gegeben. In Schleswig-Holstein gelten dieselben rechtlichen Vorgaben, und diese müssen selbstverständlich beachtet werden", kritisierte Müller-Kraenner. Dies gelte insbesondere für einen gefährlichen Störfallbetrieb wie den eines LNG-Terminals. "Mit Blick auf Versorgungssicherheit ist es ein unnötiges Vabanque-Spiel der Landesregierung, auf ein ordentliches Genehmigungsverfahren zu verzichten." Laut Regierung solle der Betrieb im Elbehafen zunächst nur angezeigt werden. Ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren solle 2023 folgen, wenn das Terminalschiff an einen neuen Anleger verlegt werde.

In Brunsbüttel soll in diesem Jahr ein Schwimmterminal seine Arbeit aufnehmen. Der erste LNG-Tanker soll Ende Dezember festmachen. Parallel plant dort die German LNG Terminal eine feste Anlage, die 2026 in Betrieb gehen könnte./akl/DP/zb