GEIRANGER (awp international) - Die strengen Umweltauflagen in einigen norwegischen Fjorden stellen die Kreuzfahrtbranche vor Herausforderungen. In dem beliebten Urlaubsziel Geiranger hat man seit der Einführung der neuen Regeln am 1. März zahlreiche Abbestellungen bekommen. "Vor allem von Schiffen, die vor 2000 gebaut wurden und den Anforderungen nicht entsprechen", sagte die Chefin der Häfen der Gemeinde Stranda, Rita Berstad Maraak.

217 Kreuzfahrtdampfer sollen in diesem Jahr Geiranger und den Nachbarort Hellesylt anlaufen. Weil die grossen Schiffe auch im Hafen ihre Maschinen laufen lassen, führt das zu einer erheblichen Luftverschmutzung.

Seit März gelten deshalb im Nærøyfjord, Aurlandsfjord, Geirangerfjord, Sunnylvsfjord und Tafjord strenge Auflagen für die Kreuzfahrtschiffe: kein Schweröl ohne Filter, kein Ablassen von Kloake und strengere Grenzwerte für Schwefel- und Stickoxide. In den Jahren 2020, 2022 und 2025 werden die Emissions-Grenzwerte weiter gesenkt. Bis 2026 soll - nach dem Wunsch des Parlaments - der Kreuzfahrtverkehr überhaupt keine schädlichen Abgase mehr rausblasen.

Die Schweizer Reederei MSC fürchtet, dass die Branche sich nicht so schnell umstellen kann. "Sollte der vom norwegischen Parlament formulierte "Null-Emissionsstandard" zu einem regulatorischen Standard werden, wird dies mit ziemlicher Sicherheit bedeuten, dass kein Hochsee-Kreuzfahrtschiff, wie sie derzeit in Betrieb oder bestellt sind, in den Fjorden des Welterbes eingesetzt werden kann", sagte Unternehmenssprecherin Julia Schütz der Deutschen Presse-Agentur./sh/DP/he