Berlin (Reuters) - Die deutschen Dienstleister sind im März erstmals seit einem halben Jahr wieder gewachsen.

Der Einkaufsmanagerindex kletterte um 5,8 auf 51,5 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Ab 50 signalisiert das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer ein Wachstum. "Ursächlich waren die ersten Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen und die zurückgekehrte Zuversicht der Kundschaft", erklärte Markit-Ökonom Phil Smith den deutlichen Anstieg. "Die Hoffnung, dass der Impffortschritt die Aufhebung weiterer Restriktionen zulässt, ließ die Geschäftsaussichten derweil auf ein Drei-Jahres-Hoch klettern."

Obwohl auch die Industrie dank der verbesserten Nachfrage aus den USA und China zuletzt kräftig wuchs, dürfte die deutsche Wirtschaft insgesamt im ersten Quartal geschrumpft sein. Die Bundesbank setzt aufgrund des wiedererstarkten Corona-Infektionsgeschehens und der schärferen Eindämmungsmaßnahmen ein Fragezeichen hinter ihre Konjunkturprognose für 2021. Die Wahrscheinlichkeit habe abgenommen, dass die im Dezember für das laufende Jahr getroffene Vorhersage von drei Prozent Wirtschaftswachstum noch erreicht werde, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage.

Auch in der Euro-Zone gewannen die Dienstleister im März wieder an Schwung. Hier kletterte das Barometer um 3,9 auf 49,6 Punkte. "Der schwer gebeutelte Servicesektor stabilisierte sich dank der nochmals verbesserten Geschäftsaussichten", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Hoffnungen, dass die Umsätze mit der erfolgreichen Durchführung von Impfkampagnen in den nächsten Monaten wieder anziehen, sorgten dafür, dass die Wachstumserwartungen aktuell so optimistisch ausgefallen sind wie seit über drei Jahren nicht mehr."