Die LRA wurde in den späten 1980er Jahren mit dem Ziel gegründet, die Regierung zu stürzen. Unter der Führung von Joseph Kony terrorisierte sie die Ugander fast 20 Jahre lang, während sie von Stützpunkten im Norden Ugandas aus das Militär bekämpfte.
Die LRA war berüchtigt für ihre entsetzliche Brutalität, darunter Vergewaltigungen, Entführungen, das Abhacken von Gliedmaßen und Lippen der Opfer und die Verwendung grober Instrumente, um die Menschen zu Tode zu prügeln.
Um 2005 floh die LRA unter militärischem Druck in den Südsudan, die Demokratische Republik Kongo und die Zentralafrikanische Republik, wo sie ebenfalls Wellen brutaler Angriffe auf die Zivilbevölkerung entfesselte.
Kwoyelo bestritt die mehr als 70 Anklagen gegen ihn, die Mord, Vergewaltigung, Versklavung, Folter und Entführung umfassen.
Im Gerichtssaal in der nordugandischen Stadt Gulu schüttelte er am Dienstag den Kopf, als ob er mit dem Urteil nicht einverstanden wäre, während es verlesen wurde, die Arme verschränkt und auf dem Schreibtisch ruhend.
"Das Urteil dieses Gerichts lautet, dass der Angeklagte für schuldig befunden wurde", sagte Richter Michael Elubu, einer der vier Richter des Obersten Gerichtshofs.
Das ugandische Militär hatte Kwoyelo 2009 im Dschungel im Nordosten des Kongo gefangen genommen. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft, und sein Fall hat sich durch das ugandische Gerichtssystem geschlichen.
Das Gericht befand Kwoyelo in 44 Anklagepunkten für schuldig, 31 wurden als Wiederholungen anderer Anklagepunkte abgewiesen und in drei Fällen wurde er freigesprochen.
Die Richter sagten, sie würden nächste Woche mit den Anhörungen vor der Urteilsverkündung beginnen, bevor sie einen Termin für Kwoyelos Verurteilung festlegen.
Der Anführer der LRA, Kony, wird vom Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag gesucht, konnte aber trotz mehrerer Versuche nicht gefasst werden.
Im Jahr 2021 verurteilte der ICC Dominic Ongwen, einen weiteren hochrangigen LRA-Kommandanten, wegen Kriegsverbrechen wie Vergewaltigung, sexueller Versklavung, Kindesentführung, Folter und Mord. Er wurde anschließend zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.
