Washington (Reuters) - US-Präsident Joe Biden verspricht im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitere Impfstoffspenden an ärmere Länder.

Vom US-Pharmakonzern Pfizer und seinem Mainzer Partner BioNTech will die amerikanische Regierung nun zusätzliche 500 Millionen Dosen ihres Covid-19-Vakzins kaufen - damit verdoppelt sich die Gesamtmenge auf eine Milliarde Dosen. "Für jede Impfung, die wir bisher in diesem Land verabreicht haben, spenden wir nun drei Impfungen an andere Länder", erklärte ein hochrangiger Regierungsvertreter im Vorfeld eines virtuellen Gipfels zur Steigerung der weltweiten Impfraten. Die USA hatten mit ihren Plänen einer Auffrischungsimpfung für vollständig Geimpfte Kritik auf sich gezogen, denn weltweit haben Milliarden Menschen noch gar keine Impfung gegen Covid-19 erhalten.

Einer mit der Sache vertrauten Person zufolge zahlt die Regierung rund sieben Dollar pro Dose. Bereits im Juni hatten die USA bei BioNTech und Pfizer 500 Millionen Dosen für Spenden an ärmere Länder bestellt, von denen 200 Millionen Dosen noch dieses Jahr sowie 300 Millionen Dosen im ersten Halbjahr 2022 geliefert werden sollten. Die Gesamtmenge von einer Milliarde Dosen soll bis Ende September nächsten Jahres geliefert werden.

"Wir arbeiten Tag und Nacht mit Pfizer und unseren Partnern daran, den Impfstoff für Menschen auf der ganzen Welt verfügbar zu machen. Wir sind daher besonders erfreut und dankbar, den nächsten Meilenstein in der Zusammenarbeit mit der US-Regierung zu erreichen, der die Bereitstellung unseres Impfstoffs für Menschen in den ärmsten Regionen weiter beschleunigen wird", sagte BioNTech-Chef Ugur Sahin. Er bekräftigte, dass BioNTech und Pfizer bis Ende 2022 zwei Milliarden Dosen in Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen liefern wollen. Insgesamt hätten die beiden Partner weltweit bislang mehr als 1,5 Milliarden Dosen ausgeliefert.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, hatte am Dienstag die Staats- und Regierungschefs der Welt für die ungerechte Verteilung von Covid-19-Impfstoffen kritisiert. "Es ist eine Obszönität", sagte er mit Blick auf ungenutzte oder abgelaufene Impfstoffe. "Wir haben die wissenschaftliche Prüfung bestanden. Aber wir bekommen in Ethik eine Sechs", erklärte Guterres auf der UN-Vollversammlung in New York.