Bern (awp) - Die US-Steuerbehörde IRS lässt in der Verfolgung von Steuersündern nicht locker. Sie will von den Schweizer Behörden mittlerweile Informationen über Kontendaten bei insgesamt 40 Schweizer Finanzinstituten erhalten. In dem Amtshilfegesuch geht es um Bankkonten, welche die betreffenden Schweizer Institute bereits früher in aggregierter Form dem IRS gemeldet hatten.

Eine erste "Tranche" der Amtshilfe nach FATCA hatte die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) bereits Anfang Dezember 2020 veröffentlicht. Damals waren bereits entsprechende Gesuche der IRS betreffend 13 Finanzinstituten eingetroffen. Im März waren es dann 29 Institute und im April deren 26. Seither sind einige Banken von der aktualisierten Liste verschwunden, andere finden sich neu darauf.

Zu den prominentesten "Neuzugängen" auf der jüngsten Liste zählen etwa der Lebensversicherer Swiss Life und der Online-Broker Swissquote sowie die Kantonalbanken Basel-Stadt, Waadt und Wallis.

Stellungnahme in 20 Tagen

Bei dem Gruppengesuch um Amtshilfe stützt sich die US-Behörde auf ein Abkommen um eine erleichterte Umsetzung des FATCA-Abkommens ("Foreign Account Tax Compliance Act") zwischen der Schweiz und den USA, wie den am Dienstag im Amtsblatt veröffentlichten Mitteilungen der ESTV zu entnehmen ist. Das Schreiben der IRS an die Schweizer Behörde ist vom 11. Mai 2021 datiert.

Die betroffenen US-Personen können nun innert 20 Tagen eine Stellungnahme zur beabsichtigten Übermittlung der sie betreffenden Daten an die IRS abgeben, schreibt die ESTV in den Mitteilungen. Für jede von dem Gruppenersuchen betroffene Kontobeziehung werde die ESTV eine Schlussverfügung erlassen.

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