Von David Harrison und Andreas Plecko

WASHINGTON (Dow Jones)--Das US-Jobwachstum hat im Januar trotz der Serie von Zinserhöhungen alle Erwartungen gesprengt. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 517.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Zuwachs um 187.000 erwartet.

Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 71.000 Jobs nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für Dezember nun ein Stellenplus von 260.000 (vorläufig: 223.000) und für November von 290.000 (vorläufig: 256.000).

Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im Januar von 3,5 auf 3,4 Prozent, die niedrigste Quote seit 53 Jahren. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 3,6 Prozent erwartet. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - stagnierte bei 62,4 Prozent.

Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent auf 33,03 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,4 (4,6) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,3 Prozent erwartet.

Jüngste Daten haben ein gemischtes Bild der wirtschaftlichen Lage in den USA gezeichnet. Die Konsumausgaben, die wichtigste Triebfeder des Wirtschaftswachstums, beginnen zu schwächeln. Die Produktionstätigkeit ist rückläufig. Der Preisanstieg lässt nach, was zum Teil auf die Zinserhöhungen der Federal Reserve zurückzuführen ist, mit denen die Wirtschaft gebremst werden soll, um die hohe Inflation zu senken. Das Jobwachstum war hingegen robust geblieben.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

February 03, 2023 08:44 ET (13:44 GMT)