Der Finanzinvestor Hellman & Friedman bringt den US-Gesundheitsdienstleister MultiPlan auf indirektem Weg an die Börse.

Multiplan wird mit einer Bewertung von rund elf Milliarden Dollar in Churchill Capital III eingebracht, eine leere Unternehmenshülle (SPAC), die im Februar an die New Yorker Börse gegangen war. MultiPlan kümmert sich an der Schnittstelle zwischen Ärzten, Patienten und Krankenkassen um das Kostenmanagement im US-Gesundheitswesen, prüft etwa die Abrechnungen von Ärzten auf Richtigkeit und Plausibilität und setzt damit rund 1,1 Milliarden Dollar um. Das Unternehmen zählt nach eigenen Angaben 700 Kranken- und Sachversicherer in den USA zu seinen Kunden.

Das Unternehmen ist seit 2006 durch die Hände von vier Finanzinvestoren gegangen. Der Technologieinvestor Hellman & Friedman (H&F) hatte vor vier Jahren 7,5 Milliarden Dollar für MultiPlan gezahlt. Mit dem Börsengang kann er sich zumindest teilweise von seiner Beteiligung trennen und den Schuldenberg von MultiPlan deutlich abbauen. Mit der Übernahme durch Churchill Capital III kommen bis zu 3,7 Milliarden Dollar frisches Kapital ins Unternehmen: 1,1 Milliarden, die das SPAC bei seinem Börsengang eingesammelt hatte, 1,3 Milliarden über eine von neuen Investoren gezeichnete Kapitalerhöhung und 1,3 Milliarden über Wandelanleihen.

Hinter Churchill Capital stehen Manager und Geschäftsleute, die bereits drei solcher Blanko-Firmen (Special Purpose Acquisition Vehicles) an die Börse gebracht haben. Sie sind mit dem Geld der Anleger auf der Suche nach attraktiven Übernahmezielen, mit denen die leere Hülle zum Leben erweckt wird.