Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Einzelhandel verbucht Umsatzminus im Februar

Die Umsätze im deutschen Einzelhandel haben sich im Februar überraschend schwach entwickelt, was nicht zuletzt an den hohen Preisen gelegen haben dürfte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, sanken die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Stagnation der Umsätze prognostiziert.

Preisauftrieb durch Importpreise lässt im Februar nach

Der Preisauftrieb durch die deutschen Importpreise hat im Februar weiter nachgelassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, fiel der Index der Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 2,4 Prozent. Sie sind damit seit einem halben Jahr kontinuierlich gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang von 0,8 Prozent prognostiziert.

Erwerbstätigkeit steigt im Februar um 0,1 Prozent

Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist im Februar weiter gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren rund 45,5 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen von Destatis stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 31.000 Personen oder 0,1 Prozent. Im Januar war die Zahl etwas stärker gestiegen, nämlich um 73.000 Personen oder 0,2 Prozent.

Ifo-Institut: Banken weniger zurückhaltend bei Krediten an Unternehmen

Für deutsche Unternehmen ist es nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung einfacher geworden, neue Kredite zu bekommen. 22,7 Prozent jener Unternehmen, die gegenwärtig Verhandlungen führten, hätten im März von Zurückhaltung bei den Banken berichtet. Im Dezember seien es noch 30,0 Prozent gewesen. Das geht laut den Angaben aus den Umfragen des Institutes hervor.

Frankreichs HVPI-Inflation lässt im März deutlich nach

Die französische Inflation hat im März deutlich nachgelassen und erreichte den niedrigsten Stand seit sechs Monaten, da die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgingen. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung sank auf 6,6 von 7,3 Prozent im Februar, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Jahresrate von 6,5 Prozent erwartet.

Stimmung in Chinas Industrie trübt sich im März ein

Die Stimmung in der chinesischen Industrie hat sich im März nach offiziellen Angaben abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 51,9 (Februar: 52,6), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 51,3 Punkten prognostiziert.

Fed-Notenbanker Barkin: Breites Spektrum möglicher Ergebnisse für Zinsentwicklung

Angesichts der unsicheren Aussichten muss die US-Notenbank nach Einschätzung von Tom Barkin, Präsident der Richmond Fed, bei der Festlegung der Zinssätze behutsam vorgehen. "Die meisten Prognosen über unseren politischen Kurs scheinen das Risiko einer höheren Inflation mit dem Risiko einer weiteren Ansteckung im Bankensektor zu verbinden", sagte Barkin in einer Rede vor dem Virginia Council of CEOs an der Universität von Richmond. "Ich sehe die Bandbreite der möglichen Ergebnisse als ziemlich groß an", fügte Barkin hinzu.

Fed-Notenbankerin Collins befürwortet eine weitere Zinserhöhung

Susan Collins, Präsidentin der Bostoner Fed, ist der Ansicht, dass verschärfte Kreditvergabestandards wegen der Bankenkrise die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen teilweise ausgleichen könnten. Auch wenn es angesichts des Stresses im Bankensektor schwierig sei, die richtige Zinspolitik zu bestimmen, erscheine eine weitere Zinserhöhung um einen Viertelprozentpunkt angemessen, sagte Collins am Donnerstag.

Mexikanische Zentralbank verlangsamt Tempo bei Zinserhöhung

Die mexikanische Zentralbank hat am Donnerstag zum 15. Mal in Folge den Leitzins erhöht. Gleichzeitig hat sie das Tempo der geldpolitischen Straffung verlangsamt, da die Inflation Anzeichen einer Abschwächung zeigt. Der fünfköpfige Gouverneursrat beschloss einstimmig, den Zielwert für den Tagesgeldsatz um einen Viertelprozentpunkt auf 11,25 Prozent anzuheben. Dies ist die geringste Anhebung des Zinssatzes seit der Sitzung der Zentralbank im November 2021. Die Entscheidung entsprach den Markterwartungen.

Sunak: Großbritannien steht vor Aufnahme in Freihandelszone CPTPP

Großbritannien steht nach Angaben der Regierung in London kurz vor dem Beitritt zur asiatisch-pazifischen Freihandelszone CPTPP. Die Aufnahme seines Landes nach 21 Monaten Verhandlungszeit beweise, dass sein Land nun "die Chance unserer neuen Freiheit in der Handelspolitik nach dem Brexit" ergreife, erklärte der britische Premierminister Rishi Sunak. Großbritannien wird demnach das erste europäische Mitglied der im Jahr 2018 gegründeten CPTPP-Gruppe.

Niederlande unterstellen ihr komplettes Feldheer der Bundeswehr

Deutschland und die Niederlande führen ihre Streitkräfte noch enger zusammen. Bei einem feierlichen Appell im fränkischen Veitshöchheim wurde eine niederländische Leichte Brigade dem Kommando einer deutschen Panzerdivision unterstellt - damit untersteht nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums das gesamte niederländische Feldheer der Bundeswehr.

Türkisches Parlament gibt grünes Licht für Finnlands Nato-Beitritt

Finnland kann nach einer monatelangen Hängepartie der Nato beitreten. Das türkische Parlament stimmte als letzte Volksvertretung der 30 Nato-Staaten mit den Stimmen aller 276 teilnehmenden Abgeordneten für die Ratifizierung des finnischen Antrags auf die Aufnahme in das Militärbündnis. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, der Nato-Beitritt Finnlands werde die "gesamte Nato-Familie stärker und sicherer machen".

USA: Russland will von Nordkorea neue Rüstungsgüter für Ukraine-Krieg kaufen

Die USA haben Russland vorgeworfen, sich von Nordkorea neue Rüstungsgüter für den Ukraine-Krieg besorgen zu wollen. "Wir haben neue Informationen, denen zufolge Russland aktiv versucht, zusätzliche Munition von Nordkorea zu kaufen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby. Ein 56-jähriger Slowake habe mit Unterstützung russischer Vertreter versucht, eine "heimliche Waffenvereinbarung zwischen Russland und Nordkorea" auf die Beine zu stellen.

Weißes Haus fordert strengere Regeln für mittelgroße Banken

Das Weiße Haus forderte am Donnerstag strengere Regeln für mittelgroße Banken, nachdem der Zusammenbruch von zwei Kreditgebern Anfang des Monats das Bankensystem erschüttert hatte. Die Empfehlungen fordern neue Regeln von der Federal Reserve und anderen Bankenaufsichtsbehörden, die für Banken mit einer Bilanzsumme von 100 bis 250 Milliarden US-Dollar gelten würden. Nach Angaben des Federal Financial Institutions Examination Council befanden sich Ende 2022 etwa 20 Unternehmen in dieser Größenordnung.

Japan beschränkt Exporte von Anlagen zur Halbleiterproduktion

Japan hat angekündigt, die Ausfuhren moderner Anlagen zur Halbleiterproduktion einzuschränken. Ab Juli benötigen heimische Unternehmen, die Produktionsanlagen für moderne Halbleiter exportieren wollen, dafür eine Genehmigung, wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie mitteilte. Diese Maßnahme könnte die Entwicklung der chinesischen Chip-Industrie behindern und zu einer weiteren Abkühlung der Beziehungen beider Länder führen, nachdem zuletzt in Peking ein Mitarbeiter eines japanischen Pharmaunternehmens verhaftet worden war.

Für Weltbank-Spitze nominierter Ajay Banga hat keinen Gegenkandidaten

Der von den USA als neuer Weltbank-Präsident nominierte frühere Mastercard-Chef Ajay Banga hat keinen Gegenkandidaten und dürfte damit bald die Spitze der internationalen Finanzinstitution übernehmen. Wie die Weltbank mitteilte, gingen bis Einsendeschluss keine weiteren Nominierungen ein.

+++ Konjunkturdaten +++

Japan/Kernverbraucherpreise Tokio März +3,2% (PROG: +3,1%) gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Tokio März +3,3% gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Tokio März +0,3% gg Vm

Japan/Einzelhandelsumsatz Feb +6,6% gg Vorjahr

Japan/Einzelhandelsumsatz Supermärkte Feb +4,7% gg Vj

Japan/Arbeitslosenquote Feb 2,6% (PROG: 2,4%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 31, 2023 03:00 ET (07:00 GMT)