Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Chinas Autoverkäufe mit kräftigem Rückgang im September

Der chinesische Automarkt hat sich im dritten Quartal wegen den anhaltenden Lieferschwierigkeiten bei Halbleitern deutlich abgekühlt. Wie der chinesische Herstellerverband mitteilte, sanken die Pkw-Verkäufe alleine im September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 1,58 Millionen Fahrzeug. Das ist der stärkste Rückgang seit März vergangenen Jahres. Im Zeitraum Juli bis September gingen die Pkw-Verkäufe insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent zurück.

Lieferengpässe bremsen PC-Absatz im 3. Quartal

Die Lieferengpässe vieler Komponenten haben die PC-Verkäufe im dritten Quartal gebremst. Das Marktforschungsunternehmen Gartner berichtete für die drei Monate einen Anstieg der weltweiten PC-Lieferungen um 1 Prozent auf 84,1 Millionen Einheiten im Vergleich zum Vorjahr, während die International Data Group einen Anstieg um 3,9 Prozent auf 86,7 Millionen meldete. Besonders betroffen war die HP Inc, die nach Angaben beider Unternehmen Rückgänge im mittleren einstelligen Bereich verzeichnete.

Ifo: Einzelhandel klagt über Lieferprobleme

Im Einzelhandel kann nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts gegenwärtig nicht jede Bestellung erfüllt werden. 74 Prozent der Einzelhändler klagten im September über entsprechende Probleme, wie aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht. "Die Beschaffungsprobleme aus der Industrie sind nun auch hier angekommen", sagte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Manches Weihnachtsgeschenk wird vielleicht nicht lieferbar sein oder teuer werden."

Deutsche Großhandelspreise mit stärkstem Anstieg seit 1974

Die Preise im deutschen Großhandel sind im September so stark wie zuletzt 1974 gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis), erhöhten sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lagen um 13,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Während der ersten Ölkrise 1974 war eine Jahresrate von 13,3 Prozent ermittelt worden.

Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland steigt um 6 Prozent

Die Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland hat im September erneut zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg sie gegenüber dem Vormonat um 6,0 Prozent und lag um 25 Prozent höher als im September 2020, als die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt war. Die Regelinsolvenzen geben Hinweise auf die Entwicklung der gesamten Unternehmensinsolvenzen. Deren Anzahl lag um Juli um 12,3 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.

Bank of Korea bestätigt Zinsniveau

Die südkoreanische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 0,75 Prozent belassen, nachdem sie ihn im August um 25 Basispunkte erhöht hatte. Von 21 Ökonomen, die das Wall Street Journal vor der Entscheidung befragte, hatte nur einer mit einer Zinserhöhung in diesem Monat gerechnet. Allgemein wird aber erwartet, dass die Notenbank die Zinsen im nächsten Monat erneut anheben wird.

IWF-Chefin Georgieva darf nach Vorwürfen wegen China-Bericht im Amt bleiben

Die wegen der angeblichen Schönung eines Berichts zugunsten Chinas unter Druck geratene IWF-Chefin Kristalina Georgieva darf ihr Amt behalten. "Nach Prüfung aller vorgelegten Beweise" erklärte das Exekutivdirektorium des Internationale Währungsfonds (IWF) am Montagabend "sein volles Vertrauen" in die 68-Jährige, die ihre Aufgaben "weiterhin effektiv" erfüllen werde. Georgieva begrüßte die Entscheidung und bekräftigte, die Anschuldigungen gegen sie seien "unbegründet".

Umweltminister der Länder fordern mehr Geld vom Bund für Hochwasservorsorge

Die Umweltminister der Länder haben von der Bundesregierung nach der Flutkatastrophe im Juli mehr Mittel für die Hochwasservorsorge gefordert. Im Beschluss der Sonder-Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern vom Dienstagabend forderten die Umweltminister, dass der Bund zusätzliche Mittel für Vorsorgemaßnahmen gegen Starkregen- und andere Extremwetterereignisse bereitstellen soll.

"Ampel"-Parteien in Phase der vertieften Sondierungen gestartet

SPD, Grüne und FDP haben am Montag mit ihren vertieften Sondierungen zur Bildung einer Ampelkoalition begonnen. Die Teams der drei Parteien sprachen bis zum Abend gut zehn Stunden, öffentliche Äußerungen gab es danach wie angekündigt nicht. Die FDP hatte zuvor ihr Nein zu Steuererhöhungen und einer Abkehr von der Schuldenbremse bekräftigt. Am Dienstag sollen die Gespräche weitergehen.

Diskussionen um CDU-Neuaufstellung gehen auch nach Spitzentreffen weiter

Auch nach der Ankündigung eines CDU-Sonderparteitags gehen die Diskussionen über die Neuaufstellung der Partei nach der Wahlniederlage weiter. Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl forderte in der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Dienstagausgabe) neben der personellen Erneuerung auch ein neues Grundsatzprogramm. Bundesvorstandsmitglied Mike Mohring verglich die Partei in der Bild mit einem "Hühnerhaufen".

EU-Agrarminister beraten über Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik

Die EU-Landwirtschaftsminister haben am Montag über die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in den Mitgliedstaaten beraten. Dabei forderten sie von der EU-Kommission ein transparentes Vorgehen bei der Bewertung der Strategiepläne, die jedes Mitgliedsland bis Ende des Jahres vorlegen soll, berichtete der slowenische Agrarminister Joze Podgorsek nach einem Treffen der für Landwirtschaft und Fischerei zuständigen EU-Minister in Luxemburg.

Parlamentsbericht wirft Johnson riesige Fehler in Corona-Pandemie vor

Ein Parlamentsbericht hat dem britischen Premierminister Boris Johnson ein schlechtes Zeugnis für seinen Umgang mit dem Coronavirus ausgestellt. Das Herauszögern eines Lockdowns zu Beginn der Pandemie vergangenes Jahr war demnach "eines der größten Versäumnisse im Bereich der öffentlichen Gesundheit" in der Geschichte des Landes, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Untersuchungsbericht. Der "falsche" Ansatz der Regierung habe Menschenleben gekostet.

Präsident nominiert ehemaligen EU-Kommissar als Regierungschef in Rumänien

Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hat überraschend den ehemaligen EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos als Regierungschef in dem von politischer Instabilität geplagten Land nominiert. "Unser Ziel ist es, Rumänien aus der Krise zu führen und dafür brauchen wir viel Verantwortung von allen politischen Kräften", sagte Ciolos am Montag auf Facebook. Ciolos führt die Mitte-Rechts-Partei USR, die die alte Regierung durch ihren Austritt aus der Koalition zu Fall gebracht hatte.

Umfrage: Beschäftigte im öffentlichen Dienst häufig von Personalmangel betroffen

Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind nach Gewerkschaftsangaben überdurchschnittlich häufig wegen Personalmangels von Mehrarbeit betroffen. Wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Dienstag berichteten, müssen 45 Prozent der im öffentlichen Dienst Beschäftigten wegen fehlenden Personals mehr arbeiten. In der Privatwirtschaft sind es mit 35 Prozent deutlich weniger. Die Zeitungen berufen sich auf den diesjährigen Personalreport Öffentlicher Dienst des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Bewegung des Geistlichen al-Sadr erklärt sich zur Wahlsiegerin im Irak

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl im Irak hat die Bewegung des einflussreichen schiitischen Geistlichen Moktada al-Sadr nach eigenen Angaben die meisten Stimmen gewonnen. Die Sadristen sicherten sich "ungefähr 73" der 329 Parlamentssitze, wie ein Parteivertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Ein Mitarbeiter der Wahlkommission bestätigte die Angaben. Al-Sadrs Bewegung liege laut vorläufigen Ergebnissen "in Führung", sagte er. Die Partei, die bisher 54 Abgeordnete stellt, würde damit ihren Status als stärkste Kraft im Parlament ausbauen.

Kim Jong Un gibt USA Schuld an militärischen Spannungen auf koreanischer Halbinsel

Nach den jüngsten Signalen der Entspannung hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un den USA die Schuld für die militärischen Konflikte auf der koreanischen Halbinsel zugewiesen. Die USA seien die "Hauptursache" für die Instabilität, sagte er am Dienstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA in einer Eröffnungsrede auf einer Rüstungsausstellung in der Hauptstadt Pjöngjang.

+++ Konjunkturdaten

GROßBRITANNIEN

Anträge auf Arbeitslosengeld Sep -51.100

ILO-Arbeitslosenzahl 3 Mon per Aug -126.000, Quote 4,5%

Durchschnittslöhne (inkl. Boni) 3 Mon per Aug +7,2%

Durchschnittslöhne (ohne Boni) 3 Mon per Aug +6,0%

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

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October 12, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)