Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Erneut kräftiger Importpreis-Anstieg - höchster Wert seit 40 Jahren

Die Importpreise in Deutschland sind im Juli noch deutlicher als in den Vormonaten und zudem stärker als erwartet gestiegen. Dafür sorgten insbesondere die Energiepreise. Mit 15,0 Prozent zum Vorjahresmonat war der Anstieg der höchste seit September 1981 (17,4 Prozent im Zuge der zweiten Ölkrise), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Gegenüber Juni zogen die Einfuhrpreise um 2,2 (Vormonat: 1,6) Prozent an. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Anstieg von 1,1 Prozent prognostiziert und im Jahresvergleich ein Plus von 13,8 Prozent. Energieeinfuhren waren im Juli um 89,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Ebenfalls starken Einfluss auf die Gesamtrate hatten Vorleistungsgüter, die sich insgesamt im Jahresvergleich um 19,2 Prozent verteuerten. Der Index der Ausfuhrpreise lag im Juli um 1,2 (Juni: 0,8) Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Anstieg um 6,3 (5,0) Prozent registriert. Höher war dieser Wert zuletzt im Januar 1982 gewesen.

WAHLUMFRAGE/SPD schließt in weiterer Umfrage zur Union auf

Gut vier Wochen vor der Bundestagswahl hat die SPD auch im ZDF-Politbarometer zur Union aufgeschlossen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz liegt in seinen persönlichen Werten deutlich vor Unions-Kandidat Armin Laschet (CDU) und Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würden nach der Umfrage je 22 Prozent Union oder SPD wählen. Für die Union bedeutet dies laut ZDF-Morgenmagazin ein Minus von 4 Prozentpunkten, während die SPD um 3 Punkte zulegt. Die Grünen gewinnen einen Punkt auf 20 Prozent. Die AfD verharrt laut der Umfrage bei 11 Prozent, FDP und Linke verlieren je einen Prozentpunkt auf 10 Prozent und 6 Prozent. Bei der Kanzlerpräferenz liegt Scholz mit 49 Prozent deutlich vor Laschet mit 17 Prozent und Baerbock, die auf 16 Prozent Zustimmung kommt.

Biden kündigt nach verheerendem Anschlag in Kabul Vergeltung an

Wenige Tage vor dem endgültigen Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan haben Attentäter den US-Streitkräften die schlimmsten Verluste seit zehn Jahren zugefügt. Bei zwei gewaltigen Explosionen am Flughafen von Kabul wurden 13 US-Soldaten und Dutzende weitere Menschen getötet. Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). US-Präsident Joe Biden kündigte Vergeltung an. Fast zeitgleich zu dem Doppelanschlag beendete die Bundeswehr ihre Evakuierungsflüge und brachte alle deutschen Einsatzkräfte aus dem Land. Der Abflug der letzten deutschen Maschinen fand unmittelbar nach den Explosionen statt.

Umsatz gewerbliche Wirtschaft Juli deutlich über Vorkrisenniveau

Die Umsätze in der gewerblichen Wirtschaft sind im Juli gegenüber dem Vormonat zwar nur leicht um 0,8 Prozent gestiegen. Sie lagen damit aber um 12,7 Prozent höher als im Februar 2020, dem letzten Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.

Ifo-Beschäftigungsbarometer steigt im August

Die deutschen Unternehmen werden nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung wieder aktiver bei der Mitarbeitersuche. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im August auf 103,6 Punkte gestiegen, von 102,4 Punkten im Juli. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt setze sich weiter fort. Im Verarbeitenden Gewerbe hat das Beschäftigungsbarometer den Angaben zufolge etwas nachgegeben. Gleichwohl planten die Unternehmen weiterhin, das Personal aufzustocken. Insbesondere die Elektrobranche und der Maschinenbau suchen demnach neue Mitarbeiter. Bei den Dienstleistern konnte der starke Rückgang des Barometers im Vormonat teilweise wieder aufgeholt werden. Die steigenden Infektionszahlen lösten Zurückhaltung im Gastgewerbe aus. Im Handel habe das Barometer etwas nachgegeben, sei aber noch auf Neueinstellungen ausgerichtet. Auch im Bauhauptgewerbe gibt es nach Angaben der Ökonomen eine leicht positive Tendenz.

Merkel und Georgiewa beklagen Erholung in zwei Geschwindigkeiten

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich nach einem Treffen mit den fünf führenden internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen besorgt über ein unterschiedliches Erholungstempo von den Einschnitten der Corona-Krise gezeigt. "Wir sehen, dass im Verlaufe der Pandemie die Erholung in zwei Geschwindigkeiten erfolgt", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz mit den Spitzen von IWF, Weltbank, OECD, WTO und Internationaler Arbeitsorganisation (ILO). Merkel räumte ein, eine Reihe von Maßnahmen wie ein Schuldenmoratorium und Sonderziehungsrechte des IWF seien in Angriff genommen worden. Jedoch müsse man alles tun, um weltweit zu "einer Geschwindigkeit" zu kommen. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zeigte sich besorgt über die Entwicklung. "In den hoch entwickelten Ländern beschleunigt sich der Aufschwung und das Wachstum", sagte sie. "In den meisten Schwellen- und Entwicklungsländern verlangsamt sich der Aufschwung, die bleiben noch weiter zurück."

Ex-Brexit-Beauftragter Barnier will französischer Präsident werden

Der frühere Brexit-Unterhändler der EU, Michel Barnier, will im kommenden Jahr bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich kandidieren. Der 70-Jährige sagte am Donnerstagabend im Fernsehsender TF1 und in einem Interview der Zeitung "Figaro", er wolle im April Amtsinhaber Emmanuel Macron herausfordern. Dafür muss sich Barnier zunächst einer internen Vorwahl seiner konservativen Partei Les Républicains (Die Republikaner) stellen.

+++ Konjunkturdaten

+ Frankreich

Verbrauchervertrauen August 99 (Juli: 100; PROGNOSE: 100)

+ Japan

Verbraucherpreise Tokio Aug -0,3% gg Vm, .0,4% gg Vj

Kernverbraucherpreise Tokio Aug unverändert (PROG: -0,2%) gg Vj

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/smh

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August 27, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)