Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Stärkster Anstieg der Erzeugerpreise seit Juli 2008

Die deutschen Erzeugerpreise haben im Januar den stärksten Anstieg seit über zwölf Jahren verzeichnet. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Produzentenpreise um 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das ist der höchste Rate seit Juli 2008; damals waren die Erzeugerpreise um 2,0 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Steigerung um 0,9 Prozent. Die Prognose hatte auf nur ein Plus von 0,1 Prozent gelautet.

Steuereinnahmen gehen im Januar deutlich zurück

Die deutschen Steuereinnahmen sind zu Jahresbeginn angesichts der Corona-Beschränkungen wieder deutlich gesunken. Im Januar nahmen sie ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,1 Prozent ab, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekanntgab. Das war deutlich stärker als in den drei Vormonaten: Im Dezember 2020 waren sie um 2,1 Prozent gesunken, im November noch um 7,0 Prozent und im Oktober um 8,8 Prozent. Im September hatte der Rückgang 12,8 Prozent betragen.

Umsatz im Gastgewerbe bricht 2020 um 39,0 Prozent ein

Die Betriebsschließungen wegen der Corona-Pandemie haben dem deutschen Gastgewerbe 2020 das Geschäft verdorben und einen massiven Umsatzeinbruch eingebrockt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, fiel der Umsatz preisbereinigt um 39,0 Prozent.

Mehr als 9.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages 9.113 (Vorwoche: 9.860) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, liegt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie bei 2.369.719. Zudem wurden nach Angaben des RKI weitere 508 (556) Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gezählt. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 67.206. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag den Angaben zufolge am Freitag bei 56,8 (62,2). Sie sank damit nur minimal unter den Wert vom Vortag, der 57,1 betragen hatte.

SPD legt in neuer Umfrage zu

Die SPD hat in einer aktuellen Umfrage um einen Prozentpunkt zugelegt, während Union und Grüne einen Punkt verloren haben. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union aus CDU und CSU laut dem Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin auf 33 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen wären mit 20 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die SPD würden sich 16 Prozent entscheiden, für die AfD, die um einen Punkt zulegte, 11 Prozent. Die FDP käme laut der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap, für die vom 15. bis 17. Februar 1.025 Personen befragt wurden, unverändert auf 8 Prozent und die Linke weiter auf 6 Prozent.

Draghi gewinnt auch Vertrauensabstimmung im Parlament mit großer Mehrheit

Italiens neuer Ministerpräsident Mario Draghi hat auch die zweite Vertrauensabstimmung innerhalb von einem Tag gewonnen: Nach den Senatoren gaben die Parlamentarier der Abgeordnetenkammer Draghi volle Rückendeckung. 535 Parlamentarier stimmten für seine Regierung der nationalen Einheit, 56 dagegen. Durch das Votum wurde nochmals der breite Rückhalt deutlich, den die neue Regierung im Parlament genießt.

Lagarde: EZB stellt Gesamtergebnis der Strategieprüfung im September vor

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Ergebnisse ihrer Strategieprüfung nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Herbst vorstellen. "Das wird in seiner Gesamtheit im September veröffentlicht", sagte Lagarde in einem Interview mit CNN. Auf die Frage, ob die EZB künftig "ein weniger strenges Zwei-Prozent-Ziel" verfolgen werde, antwortete sie: "Wir werden sehen. Bisher arbeiten wir noch mit dem bisherigen Ziel von nahe, aber unter 2 Prozent. Aber natürlich überprüfen wir das."

USA zu Gesprächen mit Iran auf EU-Einladung bereit

Die USA haben mit Gesten in Richtung Teheran eine Neuauflage der Gespräche über das iranische Atomprogramm zu erleichtern versucht. So erklärte sich die US-Regierung zu einem Treffen auf Einladung der EU mit dem Iran und den anderen Unterzeichnerstaaten des Atomabkommens von 2015 bereit. Ferner kündigte Washington an, Restriktionen der Bewegungsfreiheit von bei der UNO tätigen iranischen Diplomaten zu lockern.

Biden will globaler Impf-Initiative Covax 4 Milliarden Dollar bereitstellen

Kurz vor einem virtuellen G7-Gipfel haben die USA Milliardenhilfen für das globale Covax-Impfprogramm zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angekündigt. Präsident Joe Biden werde bei den Beratungen am Freitag eine Zusage über 4 Milliarden US-Dollar für Covax treffen, erklärte das Weiße Haus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will ihrerseits bei dem Gipfel eine deutliche Erhöhung des deutschen Covax-Beitrags zusagen, wie Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte.

Akteure bei Gamestop-Turbulenzen bestreiten illegale Marktmanipulation

Mehrere Schlüsselfiguren in den Börsenturbulenzen um die Aktie des Computerspielhändlers Gamestop haben in einer Anhörung des US-Kongresses illegale Marktmanipulationen bestritten. Sein Unternehmen habe sich "an die Vorschriften gehalten", beteuerte der Chef des Online-Finanzdienstleisters Robinhood, Vladimir Tenev, vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses. Robinhood ist eine besonders für Kleinanleger gedachte Handelsplattform.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/GfK-Verbrauchervertrauen Feb -23 (Jan: -28)

GB/GfK-Verbrauchervertrauen Feb PROGNOSE: -25

Japan/Kernverbraucherpreise Jan -0,6% (PROG: -0,7%) gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Jan -0,6% gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Jan +0,6% gg Vm

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 19, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)