Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Euroraum-Inflation sinkt im Januar auf 8,5 Prozent

Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Januar deutlicher als erwartet abgenommen, wobei die Kernteuerung stagnierte. Wie Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 8,5 (Dezember: 9,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent und eine Jahresteuerung von 9,1 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak) sanken auf Monatssicht um 0,8 Prozent und überstiegen das Niveau des Vorjahresmonats wie im Dezember um 5,2 Prozent. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 1,0 Prozent und eine Jahresteuerung von 5,1 Prozent prognostiziert.

Euroraum-Arbeitslosenquote im Dezember unverändert

Die Arbeitslosenquote im Euroraum ist im Dezember unverändert geblieben - allerdings auf einem nach oben revidierten Niveau. Laut Mitteilung von Eurostat lag sie bei 6,6 (November revidiert: 6,6) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 6,5 Prozent prognostiziert, was dem vorläufig für November gemeldeten Stand entsprach.

Euroraum-Industrie schrumpft im Januar nur noch leicht

Die Aktivität im verarbeitenden Sektor des Euroraums hat sich im Januar wie erwartet weniger als zuvor verringert. Der von S&P Global erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg in zweiter Veröffentlichung auf 48,8 (Dezember: 47,8) Punkte, womit wie erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung bestätigt wurde. Indexstände unter 50 zeigen ein Schrumpfen an. Nach Angaben von S&P Global erreichte der Produktionsindex ein 7-Monats-Hoch von 48,9 Punkten, und auch das Minus beim Auftragseingang schwächte sich ab.

S&P Global: Deutscher Industrie-PMI leicht höher als erwartet

Die Aktivität in der deutschen Industrie ist im Januar etwas weniger gesunken als bisher angenommen. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg in zweiter Veröffentlichung auf 47,3 (Dezember: 47,1) Punkte. Volkswirte hatten erwartet, dass S&P Global den in erster Veröffentlichung gemeldeten Rückgang auf 47,0 Punkte bestätigen würde. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

EZB teilt bei 7-tägigem Dollar-Tender 437 Millionen zu

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 437 Millionen US-Dollar an fünf Banken zugeteilt. Beim vorherigen Geschäft hatten fünf Banken eine Summe von 426 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 4,84 (zuvor: 4,58) Prozent. Damit wurde eine für den Abend erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank um 25 Basispunkte berücksichtigt.

Habeck: Deutsche Stromversorgung wird bis 2031 sicher sein

Die Stromversorgung ist in Deutschland nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der Bundesnetzagentur trotz steigenden Verbrauchs in den Jahren 2025 bis 2031 gesichert. Dies wäre auch bei einem in ganz Deutschland auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg der Fall, wie es in dem vom Bundeskabinett beschlossenen Bericht zur Versorgungssicherheit mit Strom heißt. Habeck betonte zudem, dass die zuletzt gefallenen Energiepreise in den Wintermonaten nicht zu erwarten gewesen seien. Die Entwicklung habe mit den Energieeinsparungen und dem politischen Handeln zur Befüllung der Gasspeicher zu tun. Es sei allerdings unklar, ob die Preise auch dauerhaft auf dem Niveau blieben, so der Minister.

Lindner: Zur Sicherung des Wohlstands muss mehr gearbeitet werden

In Deutschland sollte nach Ansicht von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Sicherung des Wohlstands teilweise mehr gearbeitet werden. Er plädierte für mehr Vollzeittätigkeiten und hält einen späteren Renteneintritt für eine Option. "Wir erleben jetzt seit längerer Zeit erstmals wieder teilweise Reallohnverluste", sagte Lindner der Wochenzeitung Die Zeit.

Umwelthilfe: Reine E-Autos haben bessere Ökobilanz als Verbrenner

Elektroautos sind einer Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zufolge klima- und umweltverträglicher als solche mit Brennstoffzelle oder Verbrennungsantrieb. Dabei sei es unerheblich, ob die Fahrzeuge mit fossilen Kraftstoffen, E-Fuels oder Agrosprit eingesetzt würden. Mit Sorge betrachtet die DUH allerdings die immer größeren neuen Elektro-SUV insbesondere aus deutscher Produktion, die einen "astronomisch" hohen Stromverbrauch im realen Straßenverkehr aufwiesen.

Mehrheit der Deutschen fürchtet Ausweitung des Ukraine-Kriegs

Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland treibt einer Umfrage zufolge die Sorge um, dass sich der Ukraine-Krieg ausweiten könnte. In einer Erhebung von Forsa für RTL und ntv gaben 72 Prozent der Teilnehmenden an, sie befürchteten, dass sich der Krieg nicht auf das Gebiet der Ukraine beschränken werde, wie das Meinungsforschungsunternehmen am Mittwoch mitteilte.

Nato-Generalsekretär Stoltenberg begrüßt japanische Aufrüstungspläne

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Pläne der japanischen Regierung begrüßt, die Verteidigungsausgaben zu verdoppeln. Damit werde Japan noch mehr zu einem Partner "für den Frieden" und nehme internationale Sicherheit ernst, sagte er am Mittwoch in einer Rede an der Keio-Universität in Tokio.

Polizeigesetz von Mecklenburg-Vorpommern teils verfassungswidrig

Das im Jahr 2020 beschlossene neue Polizeigesetz Mecklenburg-Vorpommerns ist teilweise verfassungswidrig. Mehrere Vorschriften zu Überwachungsmaßnahmen durch die Polizei seien nicht verhältnismäßig, erklärte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Mittwoch. Der Gesetzgeber müsse nun nachbessern. (Az. 1 BvR 1345/21)

FRANKREICH

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Jan 50,5 (2. Veröff.)

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Jan PROG: 50,8

Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Dez war 49,2

GROßBRITANNIEN

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan 47,0

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan PROG: 46,7

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Dez war 45,3

ITALIEN

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan 50,4

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan PROG: 49,5

Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Dez bei 48,5

Verbraucherpreise Jan vorl. +0,2% gg Vm, +10,1% gg Vj

Verbraucherpreise Jan PROG: +0,3% gg Vm, +10,5% gg Vj

USA

MBA Market Index Woche per 27. Jan -9,0% auf 232,4 (Vorwoche: 255,3)

MBA Purchase Index Woche per 27. Jan -10,3% auf 184,3 (Vorwoche: 205,4)

MBA Refinance Index Woche per 27. Jan -7,1% auf 466,6 (Vorwoche: 502,3)

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2023 07:30 ET (12:30 GMT)