Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Produktion sinkt im Oktober um 0,1 Prozent

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Oktober leicht gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich stagnierte die Produktion. Der ursprünglich für September gemeldete Produktionsanstieg von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat wurde auf ein Plus von 1,1 Prozent revidiert.

ING: Abgleiten in Rezession setzt sich fort

Für ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski ist die Entwicklung der deutschen Industrieproduktion ein weiterer Beleg dafür, dass sich das allmähliche Abgleiten in die Rezession zu Beginn des letzten Quartals des Jahres fortgesetzt hat. "Trotz der jüngsten Hoffnungsschimmer, die sich im Anstieg von Ifo und PMI widerspiegeln, ist das Urteil eindeutig: Die deutsche Wirtschaft ist nicht von einer Klippe gestürzt, sondern befindet sich weiterhin auf dem langen Weg in die Rezession."

Commerzbank: Industrie robust, aber Rezession kommt

Die Commerzbank sieht durch die aktuellen Zahlen zur deutschen Industrieproduktion ihre Einschätzung gestützt, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal trotz der massiv gestiegenen Energiepreise nicht schrumpfen wird. Hierzu trage auch bei, dass der Staat mit seinen in den vergangenen Monaten beschlossenen "Entlastungspaketen" einen Großteil der höheren Rechnung für die Energieimporte übernimmt, schreibt Ökonom Ralph Solveen in einem Kommentar. Zudem sei eine Rationierung von Erdgas deutlich unwahrscheinlicher geworden.

DIHK: Deutschland droht ein Rezessionswinter

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet angesichts stagnierender Produktionszahlen im produzierenden Sektor für die kommenden Monate mit einer Rezession in Deutschland. "Die Industrieproduktion tritt trotz nachlassender Materialengpässe auf der Stelle. Besonders die energieintensiven Unternehmen drosseln ihre Produktion erneut", erklärte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen. Gründe seien die hohen Gas- und Strompreise.

EZB: Inflationserwartungen von Konsumenten steigen weiter

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum haben weiter zugelegt und liegen deutlich über dem Inflationsziel der EZB von 2 Prozent. Wie aus der Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) für Oktober hervorgeht, rechneten diese damit, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 5,4 (September: 5,1) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation unverändert bei 3,0 (3,0) Prozent.

Eurozone-BIP für drittes Quartal nach oben revidiert

Die Wirtschaft im Euroraum ist im dritten Quartal etwas stärker gewachsen als zunächst berichtet. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Bei der zweiten Schätzung am 15. November war nur ein BIP-Plus von 0,2 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung dieser Rate gerechnet.

Griechische Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal

Die griechische Wirtschaft ist im dritten Quartal spürbar geschrumpft. Vor allem die hohen Energiepreise erwiesen sich als schwere Belastung für Unternehmen und Haushalte. Wie die Statistikbehörde mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 2,8 Prozent höher.

Ampel-Koalition versteht sich als "Arbeitskoalition"

Die Ampel-Koalition hat ein positives Fazit zu ihrer Arbeit im vergangenen Jahr gezogen. Man sei eine "Arbeitskoalition", die auf Augenhöhe operiere, erklärte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich verwies auf die rund 100 Gesetze, die die Koalition aus SPD, Grünen und FDP in den vergangenen zwölf Monaten auf den Weg gebracht habe. "Wir streiten hier gemeinsam in der Arbeitskoalition, die dem Fortschritt verpflichtet ist", sagte Mützenich. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr betonte, dass diese Regierung "nicht nur handlungsfähig ist, sondern tatkräftig".

Reichsbürger sollen gewaltsamen Umsturz geplant haben

Eine Extremisten-Gruppe soll einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland geplant haben: Seit dem frühen Mittwochmorgen gehen Polizei und Generalbundesanwalt bundesweit gegen ein mutmaßliches Terrornetzwerk aus Reichsbürgern vor. Bei der Großrazzia seien 25 mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer festgenommen worden, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Ein bewaffneter Überfall auf den Bundestag sei in konkreter Vorbereitung gewesen, mögliche Tote seien in Kauf genommen worden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einem "Abgrund terroristischer Bedrohung".

EU treibt WTO-Verfahren gegen China voran

Die Europäische Union treibt ihre Verfahren gegen China vor der Welthandelsorganisation (WTO) voran. Die EU-Kommission rief die WTO dazu auf, zwei sogenannte Panels einzurichten, also Instanzen zur Streitschlichtung. Dabei geht es um den Patentschutz europäischer Hightech-Unternehmen sowie chinesische Handelsbeschränkungen gegen das EU-Land Litauen. In beiden Fällen seien die chinesischen Maßnahmen "extrem schädigend" für europäische Unternehmen, erklärte die EU-Kommission.

USA wollen deutlich mehr Gas nach Großbritannien liefern

Die USA wollen ihre Gaslieferungen nach Großbritannien deutlich steigern. Die Liefermengen aus Übersee sollen sich in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln, "um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Preisvolatilität zu verringern", erklärte die britische Regierung. Dazu habe sich die Regierung in Washington im Rahmen einer Energiepartnerschaft bereiterklärt.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz/SNB: Währungsreserven Nov 789,958 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Okt 816,883 Mrd CHF

China/Währungsreserven Nov 3,117 Bill USD (Okt: 3,052 Bill USD)

China/Währungsreserven Nov stiegen um 65,1 Mrd USD zum Vormonat

US/MBA Market Index Woche per 2. Dez -1,9% auf 204,2 (Vorwoche: 208,1)

US/MBA Purchase Index Woche per 2. Dez -3,0% auf 175,5 (Vorwoche: 181)

US/MBA Refinance Index Woche per 2. Dez +4,7% auf 340,8 (Vorwoche: 325,5)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

December 07, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)