Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Bauwirtschaft erwartet Delle und real sinkende Umsätze

Die deutsche Bauwirtschaft erwartet aufgrund steigender Bau-, Finanzierungs- und Lebenshaltungskosten für das kommende Jahr sinkende Umsätze. Laut der neuen Prognose des Zentralverbands des deutschen Baugewerbes (ZDB) dürfte der Umsatz im Bauhauptgewerbe in diesem Jahr real, also inflationsbereinigt, um 5,5 Prozent sinken und im kommenden Jahr um 7 Prozent. Sorgenkind sei dabei vor allem der Wohnungsbau. Aber auch die beiden anderen Bausparten Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau sind laut ZDB stark rückläufig. Erstmalig seit 2009 drohe zudem die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im kommenden Jahr um 7.000 auf 910.000 zu sinken.

Staatsanwaltschaft fordert neun Jahre Haft für Steueranwalt Hanno Berger

Im Prozess gegen einen mutmaßlich Hauptbeteiligten am sogenannten Cum-Ex-Skandal, Hanno Berger, hat die Anklage neun Jahre Haft gefordert. Das Schlussplädoyer der Staatsanwaltschaft wurde am Dienstag vor dem Bonner Landgericht verlesen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Das Urteil wird in der kommenden Woche erwartet.

Banken fragen 1,246 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach

Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 1,381 Milliarden Euro nach 2,627 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 2 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 25 (Vorwoche: 30) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 1,246 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 7. Dezember valutiert und ist am 14. Dezember fällig.

EU-Kommission wirft Deutscher Bank Absprachen im Anleihehandel vor

Die Deutsche Bank und die Rabobank müssen sich mit Vorwürfen der EU-Kommission auseinandersetzen. Wie die Brüsseler Kartellwächter mitteilten, sind sie der vorläufigen Auffassung, dass die Kreditinstitute mit wettbewerbsschädigenden Absprachen in Bezug auf den Handel mit bestimmten Anleihen EU-Kartellvorschriften verletzt haben. Die Deutsche Bank erwartet nach eigener Aussage keine Geldbuße, weil sie "proaktiv" mit der Kommission zusammengearbeitet und bedingte Immunität vor Geldbußen erhalten habe.

EU sucht auf Gipfel in Tirana Fortschritte mit Westbalkan-Staaten

In der albanischen Hauptstadt Tirana beraten die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten sowie der sechs Westbalkan-Länder über eine Annäherung. Bei dem Treffen gehe es um "Fortschritte im wirtschaftlichen Bereich" sowie um "die Beitrittsprozesse, in die wieder Schwung gekommen ist", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag in Tirana. Der eintägige Gipfel ist der erste in einem Westbalkan-Land. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist dabei.

Treffen von EU und USA zum Streit um US-Subventionen endet ohne große Fortschritte

Ein Treffen von Vertretern der EU und Washingtons im Streit um das milliardenschwere Klima- und Sozialpaket der USA ist weitgehend ergebnislos geblieben. EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis äußerte sich nach dem Treffen des gemeinsamen Handels- und Technologierats an der Universität von Maryland am Montag jedoch verhalten optimistisch: "Wir verlassen diese Sitzung etwas optimistischer, als wir sie begonnen haben."

EU einigt sich auf Importverbot für bestimmte Rohstoffe aus Entwaldungsgebieten

Die EU hat sich auf ein Importverbot für bestimmte Rohstoffe geeinigt, deren Produktion die Entwaldung vorantreibt. Das teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Demnach verständigten sich die 27 EU-Mitgliedstaaten und das EU-Parlament in der Nacht auf eine Regelung, wonach unter anderem Palmöl, Kaffee, Kakao und Soja nur eingeführt werden dürfen, wenn deren Erzeugung nicht auf nach Dezember 2020 abgeholzten Waldflächen erfolgte.

Ungarn blockiert Ukraine-Hilfen - EU-Abstimmung zu Ungarn vertagt

Ungarn blockiert weiter EU-Finanzhilfen von bis zu 18 Milliarden Euro für die Ukraine. Der Vertreter Ungarns stimmte am Dienstag bei einer öffentlichen Beratung der EU-Finanzminister in Brüssel gegen die Freigabe der Gelder, die einstimmig beschlossen werden muss. Eine eigentlich geplante Abstimmung über das Aussetzen von Milliardenhilfen für Ungarn im Rechtsstaats-Streit wurde laut Diplomaten vertagt.

Frankreichs Justiz ermittelt wegen mutmaßlicher Täuschung gegen Medikamentenbehörde

Fünf Jahre nach dem Skandal um eine neue Rezeptur des Schilddrüsen-Medikaments Levothyrox ist nun auch die französische Behörde für Medikamentensicherheit wegen mutmaßlicher Täuschung im Visier der Justiz. Die Behörde teilte mit, dass gegen sie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei.

Verfassungsbeschwerden gegen EU-Coronafonds scheitern in Karlsruhe

Das Bundesverfassungsgericht hat zwei Verfassungsbeschwerden gegen die deutsche Zustimmung zum EU-Coronafonds zurückgewiesen. Die Beschwerdeführer seien in ihrem Recht auf demokratische Selbstbestimmung nicht verletzt, teilte das Gericht am Dienstag in Karlsruhe mit.

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December 06, 2022 07:39 ET (12:39 GMT)