Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

BIZ: Dollar-Zahlungsverpflichtungen aus Währungsswaps statistisch erfassen

Kurzfristige Zahlungsverpflichtungen in Dollar aus Währungsswaps von Akteuren, die außerhalb der USA angesiedelt sind, sind nach Aussage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in den vergangenen Jahren stark gewachsen und stellen statistisch gesehen einen blinden Fleck dar. In ihrem aktuellen Quartalsbericht weist die BIZ darauf hin, dass die US-Notenbank 2008 und 2020 Swap-Linien mit ausländischen Zentralbanken einrichten musste, wobei über das Ausmaß und den Standort dieser Verpflichtungen nichts bekannt war.

Hebestreit: Deutschland verfehlt Nato-Ziel bei Verteidigungsausgaben

Deutschland wird laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit bei seinen Verteidigungsausgaben das Zwei-Prozent-Ziel der Nato trotz des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens der Bundeswehr in diesem Jahr verfehlen. Es sei noch offen, ob Deutschland die Zielmarke im kommenden Jahr einhalte, sagte Hebestreit. Erst in Laufe der Legislaturperiode werden man die Verteidigungsausgaben wie vereinbart auf 2 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) steigern. Die Etatsteigerungen könnten nicht über Nacht realisiert werden, so Hebestreit.

Euroraum-Wirtschaft schrumpft im November langsamer

Die Aktivität der Privatwirtschaft des Euroraums ist im November langsamer als zuvor zurückgegangen. Wie S&P Global in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Sammelindex für die Produktion in Industrie und Dienstleistungssektor auf 47,8 (Oktober: 47,3) und bestätigte damit wie erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Dienstleistungssektors sank in zweiter Veröffentlichung auf 48,5 (48,6) Punkte. Erwartet worden war ein unveränderter Stand von 48,6, der in der ersten Veröffentlichung gemeldet worden war. Werte unter 50 deuten auf eine sinkende Aktivität hin.

EZB/Villeroy de Galhau: Inflation Ende 2024 oder 2025 bei 2 Prozent

EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau rechnet damit, dass die Inflation im Euroraum spätestens 2025 wieder bei 2 Prozent liegen wird. Der Franzose sagte in einem Phönix-Interview, dass er gemeinsam mit seinem deutschen Kollegen Joachim Nagel gab: "Ich bin mir sicher, wir werden 2 Prozent Inflation erreichen mit den Maßnahmen, die wir dieses Jahr schon eingeleitet haben. Ich glaube, dass wir die Inflation bis Ende 2024 oder bis 2025 auf 2 Prozent zurückdrängen werden." Nagel sagte mit Blick auf die Sitzung des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Monat: "Klar ist, wir müssen die Zinsen weiter erhöhen, das Inflationsbild erweist sich als hartnäckig." Über die Höhe des Zinsschritts werde auf Basis der vorliegenden Daten und Projektionen entscheiden, die dann bis 2025 vorliegen würden.

IfW: Furcht vor Abwanderung von EU-Firmen wegen US-Hilfen übertrieben

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) hat der Europäischen Union (EU) im Umgang mit dem milliardenschweren amerikanischen Maßnahmenpaket zur Inflationsbekämpfung zu mehr Gelassenheit geraten. "Die Furcht, dass Unternehmen jetzt reihenweise aus Europa in die USA abwandern, ist übertrieben", erklärte IfW-Präsident Holger Görg. Es sei aus wirtschaftlicher Sicht für die EU nicht sinnvoll, selbst Subventionen massiv auszubauen. Dies hatte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen am Wochenende vorgeschlagen.

Euroraum-Einzelhandelsumsatz sinkt im Oktober um 1,8 Prozent

Der Einzelhandelsumsatz im Euroraum ist im Oktober wie erwartet deutlich gesunken. Laut Mitteilung von Eurostat ging er gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozent zurück und lag um 2,7 (September: 0,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein monatliches Minus von 1,7 Prozent prognostiziert. Der für September vorläufig gemeldete Umsatzzuwachs von 0,4 Prozent wurde auf 0,8 Prozent revidiert.

Deutsche Service-PMI im November etwas niedriger als erwartet

Die Geschäftsaktivität im deutschen Servicesektor ist im November gedämpfter als im Vormonat gewesen und auch niedriger als bisher angenommen. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich auf 46,1 (Oktober: 46,5) Punkten ab, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 46,4 vorhergesagt, was dem Ergebnis der ersten Veröffentlichung entsprach. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 46,3 von 45,1 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Sentix-Konjunkturindex Deutschland auf höchstem Stand seit Juni

Investoren in Deutschland sind Anfang Dezember deutlich optimistischer als zuvor hinsichtlich der aktuellen Lage der deutschen und der Euroraum-Wirtschaft und ihren Perspektiven. Der von dem Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland stieg ebenso wie der des Euroraums auf den höchsten Stand seit Juni. Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner sprach in einer Mitteilung von einer Überraschung und konstatierte: "Die Anleger hoffen auf eine konjunkturelle Wende." Der Sentix-Konjunkturindex für Deutschland erhöhte sich auf minus 20,3 (November: minus 30,0), den höchsten Stand seit Juni dieses Jahres. Der Index der aktuellen Lage stieg auf minus 18,3 (minus 28,0) und der Index der Erwartungen auf minus 22,3 (minus 32,0) Punkte. Das war das höchste Niveau seit März.

HDE: Verbraucherstimmung verbessert sich den zweiten Monat in Folge

Die Verbraucherstimmung hat sich im Dezember nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) weiter verbessert. Zudem hat die Konsumzurückhaltung der Verbraucher etwas nachgelassen. Das Konsumbarometer des HDE stieg im Dezember auf 87,80 von 85,21 Punkten im November. Insbesondere der Anstieg der Anschaffungsneigung könnte demnach einen positiven Effekt auf das Weihnachtsgeschäft und die Entwicklung des privaten Konsums in den nächsten Monaten haben. Allerdings bleibe die Stimmung bei den Verbrauchern im Mehrjahresvergleich weiterhin auf einem niedrigen Niveau, so der Verband. Vor einem Jahr wies das Barometer einen um 7,56 Punkte höheren Wert auf.

Macrons Äußerung zu Garantien für Russland löst gemischte Reaktionen in Deutschland aus

Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu möglichen Sicherheitsgarantien für Russland zum Zeitpunkt von Friedensverhandlungen haben gemischte Reaktionen in Deutschland ausgelöst. "Solange Russland eine imperialistische Außenpolitik verfolgt, ist eine gesamteuropäische Friedensordnung unter Einschluss Russlands nicht möglich", sagte Nils Schmid, der außenpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, der Welt. Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin sprach sich gegen "einseitige" Sicherheitsgarantien aus. "Wer sie fordert, muss zuerst einmal die zugesagten Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausbuchstabieren", sagte er der Welt. Der Parteichef der Linken, Martin Schirdewan, hingegen begrüßte Macrons Äußerung. "Wir brauchen dringend Friedensverhandlungen, damit dieser elende Krieg beendet wird. Deswegen ist Macrons Initiative richtig", sagte er der Rheinischen Post.

Amtsberg: Müssen zu Aufnahme weiterer Ukraine-Flüchtlinge bereit sein

Die Menschenrechtsbeauftragte Luise Amtsberg (Grüne) geht davon aus, dass wegen der russischen Angriffe auf die Infrastruktur in der Ukraine im Winter wieder mehr Menschen nach Deutschland und Europa flüchten werden. "Man muss mit diesem Szenario rechnen", sagte Amtsberg am Montag in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. Deutschland müsse bereit sein, mehr Geflüchtete aufzunehmen. "Die Alternative ist, dass die Menschen aufgrund von Wintereinbrüchen und mangelnder Versorgung umkommen", mahnte sie.

Zahl der Wohngeld-Haushalte zuletzt um 3,7 Prozent gesunken

Die Zahl der wohngeldbeziehenden Haushalte ist zwischen 2020 und 2021 um 3,7 Prozent gesunken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag sie Ende 2021 bei 595.300. Das waren 22.900 weniger als Ende 2020. Ende 2021 bezogen damit 1,5 Prozent aller privaten Hauptwohnsitzhaushalte Wohngeld.

Deutschland und Indien vereinbaren Mobilitätspartnerschaft

Deutschland und Indien haben eine Mobilitätspartnerschaft vereinbart, die unter anderem den Aufenthalt indischer Fachkräfte in Deutschland erleichtern soll. "Wir wollen, dass hochqualifizierte Fachkräfte und junge Leute aus Indien nach Deutschland kommen", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem indischen Kollegen Subrahmanyam Jaishankar in Neu Delhi. Deutschlands Aufgabe sei es, die Wartezeiten und den bürokratischen Aufwand bei entsprechenden Visumsanträgen zu verringern.

Explosionen auf zwei russischen Flughäfen

Bei Explosionen auf zwei russischen Luftwaffenstützpunkten sind nach Angaben der russischen Behörden am Montag mindestens drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti explodierte ein Tanklastzug auf einem Flugplatz in Rjasan 200 Kilometer südöstlich von Moskau. Aus dem Bericht ging nicht hervor, was die Explosion ausgelöst hat.

FRANKREICH

Einkaufsmanagerindex Service Nov 49,3 (2. Veröff.)

Einkaufsmanagerindex Service Nov PROGNOSE: 49,4

Einkaufsmanagerindex Service Okt war 51,7

GROßBRITANNIEN

Einkaufsmanagerindex Service Nov 48,8

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 05, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)