Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

OECD-Frühindikator deutet im Oktober weiter auf Abschwächung

Der Frühindikator der OECD weist weiterhin auf ein schwächeres Wachstum in den meisten großen Volkswirtschaften hin. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, sank der Indikator im Oktober um 0,17 Prozent auf 98,4 Punkte. Im September hatte der Index um 0,20 Prozent, im August um 0,23 und im Juli um 0,28 Prozent nachgegeben. "Die Wirtschaftstätigkeit wird durch hohe Inflation, steigende Zinsen und sinkende Aktienkurse belastet", erklärte die OECD.

IMK: Rezessionsrisiko gesunken, aber auf hohem Niveau

Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, ist gesunken, bleibt aber auf hohem Niveau. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, wie das IMK mitteilte. Für den Zeitraum von November bis Ende Januar 2023 weist der Indikator demnach ein Rezessionsrisiko von 65,3 Prozent aus. Anfang Oktober betrug die Rezessionswahrscheinlichkeit für die folgenden drei Monate noch 80,8 Prozent. Die statistische Streuung, ein Maß für die Unsicherheit von Wirtschaftsakteuren, liege bei 15,6 Prozent.

Ifo: Entlastungspakete kosten Staat 135 Milliarden Euro

Die drei Entlastungspakete kosten den Haushalt nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung rund 135 Milliarden Euro in den Jahren 2022, 2023 und 2024 - 3,8 Prozent der Wirtschaftsleistung von 2021. "Diese Summe schließt nicht die Gas- und Strompreisbremse mit ein, die auf weitere 90 Milliarden Euro geschätzt wird und die noch nicht vom Bundestag beschlossen wurde", sagte Ifo-Steuerschätzer Max Lay. Dieses Jahr betrage die Entlastung 33,3 Milliarden Euro, kommendes 49,0 Milliarden und übernächstes 52,2 Milliarden. "Die Realeinkommensverluste durch die höheren Energiepreise müssen gesellschaftlich getragen werden", mahnte Ko-Autor Andreas Peichl.

EZB: Inflationserwartungen von Konsumenten steigen leicht

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum sind leicht gestiegen und liegen weiterhin über dem Inflationsziel der EZB von 2 Prozent. Wie aus der Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) für September hervorgeht, rechneten diese damit, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 5,1 (August: 5,0) Prozent steigen würden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation unverändert bei 3,0 (3,0) Prozent.

EU-Schuldenregeln sollen flexibler werden und Investitionen ermöglichen

Die Schuldenregeln der Europäischen Union sollen flexibler werden und den Mitgliedsländern mehr Raum für Investitionen bieten: Das sehen am Mittwoch vorgestellte Pläne der EU-Kommission zur Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts vor. Die rund 25 Jahre alten Regeln sollen damit nach Brüsseler Angaben "einfacher, transparenter und effektiver" werden. "Wir wollen Wachstum und Stabilität auf das gleiche Niveau bringen", betonte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.

EU einigt sich auf weniger Treibhausgasausstöße der Mitgliedstaaten

Während bei der UN-Klimakonferenz COP27 intensiv über den Klimaschutz beraten wird, haben sich die Unterhändler der EU-Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments auf einen geringeren Treibhausgasausstoß in bestimmten Bereichen wie Verkehr und Gebäude in der EU geeinigt. In der Nacht zum Mittwoch kamen die beiden Institutionen in Brüssel bei der sogenannten Lastenverteilungsordnung überein, wonach die einzelnen Länder jeweils weniger Treibhausgase ausstoßen dürfen.

SVR-Vorsitzende pocht bei Scholz auf solidarische Krisenbewältigung

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) hat bei der Übergabe seines Jahresgutachtens 2022/23 an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf eine solidarische Bewältigung der momentanen Energiekrise gedrungen. "Das Gutachten steht ganz unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, der dadurch ausgelösten Energiekrise und der Inflationsentwicklung", sagte die Vorsitzende der fünf Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, bei der Übergabe an Scholz.

Umfrage: Anleger achten bei nachhaltigen Geldanlagen auf Tierwohl

Bei nachhaltigen Geldanlagen achten Anleger einer Umfrage zufolge vor allem auf den Verzicht auf Tierversuche. 39 Prozent der Befragten, die grundsätzlich Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten äußerten, gaben an, dass ihnen das Tierwohl als Kriterium besonders wichtig ist, wie das Vergleichsportal Verivox mitteilte. Knapp 38 Prozent gaben zudem an, auf die Gewährleistung menschenwürdiger Produktions- und Arbeitsbedingungen zu achten.

EU einigt sich auf weniger Treibhausgasausstöße der Mitgliedstaaten

Während bei der UN-Klimakonferenz COP27 intensiv über den Klimaschutz beraten wird, haben sich die Unterhändler der EU-Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments auf einen geringeren Treibhausgasausstoß in bestimmten Bereichen wie Verkehr und Gebäude in der EU geeinigt. In der Nacht zum Mittwoch kamen die beiden Institutionen in Brüssel bei der sogenannten Lastenverteilungsordnung überein, wonach die einzelnen Länder jeweils weniger Treibhausgase ausstoßen dürfen.

US-Notenbanker: Langfristige Inflationserwartungen gut verankert

Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, hat die Verankerung der langfristigen Inflationserwartungen gelobt. "Die Nachrichten sind größtenteils gut - die längerfristigen Inflationserwartungen in den USA sind bemerkenswert stabil auf einem Niveau geblieben, das weitgehend mit dem längerfristigen Ziel der Fed übereinstimmt. Die Inflationsunsicherheit hat zwar zugenommen, doch scheint dies nicht auf nicht-verankerte längerfristige Erwartungen zurückzuführen zu sein", sagte Williams bei einer Rede in Zürich.

Von Trump unterstützte Latina gewinnt in traditionell demokratischem Bezirk

Eine von Ex-Präsident Donald Trump unterstützte, republikanische Latina in Texas hat Hochrechnungen zufolge bei den US-Kongresswahlen in ihrem Wahlbezirk das Rennen um einen traditionell demokratischen Sitz im Repräsentantenhaus gewonnen. Die Sender CNN und NBC berichteten, dass Monica De La Cruz gegen ihre demokratische Rivalin Michelle Vallejo gesiegt habe. In einer Rede sagte De La Cruz, sie fühle sich durch ihren Sieg "unglaublich geehrt, demütig und gesegnet".

Hacker in Australien veröffentlichen Daten von Krankenversicherten

Hacker in Australien haben damit begonnen, sensible Daten von Kunden einer großen Krankenversicherung zu veröffentlichen. Wie die Versicherungsgesellschaft Medibank mitteilte, stellten die Hacker erste Auszüge der Daten von Millionen Versicherten ins Darknet. Zuvor hatten sie versucht, die Versicherung mit den gestohlenen Daten zu erpressen. Medibank weigerte sich nach eigenen Angaben aber, das geforderte Lösegeld zu zahlen.

Japans Wirtschaftsminister drängt auf Lohnerhöhungen

Japans neuer Wirtschaftsminister Shigeyuki Goto hat die Unternehmen aufgefordert, im Vorfeld der jährlichen Lohnverhandlungen im kommenden Frühjahr höhere Lohnerhöhungen in Betracht zu ziehen. "Es ist sehr wichtig, nachhaltige Lohnerhöhungen zu realisieren, die den Preisanstieg ausreichend abdecken können", sagte Goto in einem Gruppeninterview mit dem Wall Street Journal und anderen Publikationen.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 4. Nov -0,1% auf 199,9 (Vorwoche: 200,1)

US/MBA Purchase Index Woche per 4. Nov +1,3% auf 162,6 (Vorwoche: 160,5)

US/MBA Refinance Index Woche per 4. Nov -3,5% auf 373,1 (Vorwoche: 386,7)

Mexiko Verbraucherpreise Okt +0,57% (PROG: +0,59%) gg Vm

Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Okt +0,63% (PROG: +0,65%) gg Vm

Brasilien Einzelhandelsumsatz Sep +1,1% gg Vm; +3,2% gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 09, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)