Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Markit: Deutsche Industrie im November von Lieferengpässen gebremst

Die deutschen Industriefirmen hatten im November weiter Schwierigkeiten mit den Lieferketten. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie sank auf 57,4 von 57,8 Punkten. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 57,6 ermittelt worden, dessen Bestätigung von Dow Jones Newswires befragte Volkwirte erwartet hatten. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.

Markit: Eurozone-Industrie wächst im November stabil

Die Eurozone-Industrie hat sich nach einer viermonatigen Abschwächung im November wieder stabilisiert. Haupthindernis blieben allerdings gravierende Lieferengpässe. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor legte leicht auf 58,4 (Oktober: 58,3) Punkte zu, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 58,6 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.

OECD ändert BIP-Prognosen kaum - Aufwärtsrisiken für Inflation

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum kaum geändert, sieht aber verstärkte Aufwärtsrisiken für die Inflation. Wie aus ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick hervorgeht, sieht sie die starken Ungleichheiten bei der Bekämpfung des Corona-Virus mit großer Sorge, wobei sie die neu aufgetauchte Omikron-Variante nicht erwähnt. Die OECD prognostiziert für die Jahre 2021 bis 2023 einen Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,6 (September-Update: 5,7), 4,5 (4,5) und 3,2 Prozent. Allerdings wurden die Prognosen für China, die USA und den Euroraum gesenkt.

HWWI sieht für 2021 leicht höheres BIP-Wachstum

Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat seine Prognosen für die deutsche Wirtschaft aktualisiert und um das Jahr 2023 erweitert. Für 2021 erhöhten die Ökonomen ihre Vorhersage für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) leicht auf 2,75 (zuvor: 2,5) Prozent. Für 2022 bestätigten die Experten ihre BIP-Prognose von 3,5 Prozent. Und für 2023 veranschlagen sie ein BIP-Wachstum von 2,0 Prozent.

Fratzscher sieht in hoher Inflation Warnung

Als Warnung sieht Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die derzeit hohe Inflation in Deutschland. Dennoch gehe von dem Verbraucherpreisanstieg im November von 5,2 Prozent keine Alarmstimmung aus, sagte er der Passauer Neuen Presse. "Die Rate ist eine Warnung, aber kein Anlass zur Panik." Die hohen Teuerungswerte stellten zum Großteil eine Normalisierung der coronabedingten viel zu schwachen Preisentwicklung, teils des Preisverfalls, vom vergangenen Jahr dar.

Scholz: Es wird kein Scheitern beim Ökostrom-Ausbau geben

Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein Scheitern beim Ausbau der Ökostromanlagen ausgeschlossen. Im Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit sagte Scholz laut Vorabbericht, die zentrale Aufgabe seiner Regierung sei der rasche und umfangreiche Ausbau der erneuerbaren Energien, um Industrie und Wirtschaft auf Klimaneutralität ausrichten zu können.

VDMA: Neues EU-Infrastrukturprogramm ist Alternative zur Seidenstraße

Die deutschen Maschinenbauer sehen in dem globalen Investitionsprogramm der Europäischen Union, der EU Global Gateway Initiative, eine "echte Alternative" zur chinesischen Seidenstraßeninitiative. "Die Global Gateway Initiative hat das Potenzial dazu, die EU zu einem stärkeren geopolitischen Akteur in Asien, Afrika und Lateinamerika zu machen. Diese Märkte werden für den Maschinenbausektor immer wichtiger", erklärte Ulrich Ackermann, Außenwirtschaftsexperte des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

NGG fordert bis zu 6,5 Prozent mehr Geld für Tarifrunde 2022

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat für die Beschäftigten der Lebensmittelindustrie und des Gastgewerbes Lohnerhöhungen von bis zu 6,5 Prozent gefordert. Der Hauptvorstand der Gewerkschaft beschloss eine Empfehlung für die Tarifrunde 2022, die auch eine Laufzeit der Tarifverträge von zwölf Monaten beinhaltet. Auch das Bäcker- und Fleischerhandwerk soll nach dem Willen der NGG von den höheren Löhnen profitieren.

Polizei geht deutschlandweit gegen Hasspostings im Internet vor

Die Polizei ist in ganz Deutschland gegen sogenannte Hasspostings im Internet vorgegangen. In allen Bundesländern habe es insgesamt 90 polizeiliche Maßnahmen gegeben, darunter Wohnungsdurchsuchungen und Vernehmungen, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit. Es handelte sich um den siebten Aktionstag der Polizeibehörden gegen Hasspostings, der Schwerpunkt lag in Bayern.

Türkische Notenbank interveniert am Devisenmarkt

Die türkische Zentralbank greift angesichts der dramatischen Lira-Schwäche in den Devisenmarkt ein. Die Zentralbank interveniere direkt auf dem Markt, indem sie Verkäufe tätige, erklärte die Notenbank auf ihrer Webseite. Zur Begründung verwies sie auf "ungesunde Preisbildungen bei den Wechselkursen".

Außenminister der USA und Russlands sprechen Donnerstag über Ukraine

Vor dem Hintergrund der militärischen Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze werden US-Außenminister Antony Blinken und sein russischer Kollege Sergej Lawrow am Donnerstag in Stockholm zusammentreffen. Ein US-Vertreter sagte am Mittwoch in Riga, Blinken und Lawrow würden am Rande des Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) Gespräche führen. Blinken werde zuvor den ukrainischen Außenminister Dmitri Kuleba treffen.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Nov 55,9 (2. Veröff.)

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Nov PROG: 54,6

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt war 53,6

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Nov 62,8

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Nov PROG: 61,1

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt bei 61,1

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Nov 58,1

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Nov PROG: 58,0

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt war 57,8

US/MBA Market Index Woche per 26. Nov -7,2% auf 604,2 (Vorwoche: 651,3)

US/MBA Purchase Index Woche per 26. Nov +5,1% auf 310,7 (Vorwoche: 295,7)

US/MBA Refinance Index Woche per 26. Nov -14,8% auf 2.304,5 (Vorwoche: 2.706,2)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

December 01, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)