Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Schnabel: Inflation erreicht im November ihren Höhepunkt

Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet nach den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabelaus, dass die Inflation ab Dezember nicht weiter steigen wird und würde bei Anzeichen für einen dauerhaft erhöhten Preisdruck handeln. "Wir gehen davon aus, dass im November der Höhepunkt der Inflationsentwicklung erreicht ist und dass die Inflation im kommenden Jahr wieder allmählich zurückgehen wird, und zwar in Richtung unseres Inflationsziels von 2 Prozent", sagte Schnabel im Morgenmagazin von ARD und ZDF.

Euroraum-Wirtschaftsstimmung trübt sich im November ein

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im November gesunken, was fast ausschließlich auf einem schwächeren Konsumentenvertrauen beruhte. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung sank auf 117,5 Punkte von 118,6 im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem solchen Indexrückgang gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator ging auf 116,5 Punkte von 117,8 zurück.

Euroraum-Preiserwartungen beginnen zu sinken

In den verschiedenen Sektoren der Euroraum-Wirtschaft haben sich die Erwartungen für die Verkaufspreise im November uneinheitlich entwickelt, wobei es überwiegend zu leichten Rückgängen kam. Nach Mitteilung der EU-Kommission sanken die entsprechenden Erwartungen im verarbeitenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor und unter Verbrauchern, nachdem im Oktober jeweils Allzeithochs verzeichnet worden waren. Zu neuen Höchstständen kam es dagegen im Einzelhandel und in der Bauwirtschaft.

Inflation in Spanien steigt im November auf 5,6 Prozent

Der Inflationsdruck in Spanien hat sich im November verstärkt. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 5,6 Prozent. Im Oktober hatte der Wert 5,4 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für November mit einem Anstieg auf 5,6 Prozent gerechnet.

Ifo: Verstärker Materialmangel in der Industrie

Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im November verstärkt. 74,4 Prozent der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, wie aus einer Umfrage des Ifo Instituts hervorging. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als im Oktober. "Die erhoffte Entspannung ist ausgeblieben", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Ein Ende der Flaschenhals-Rezession in der Industrie ist nicht in Sicht."

BA: Kräftenachfrage setzt Aufwärtstrend fort

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat im November ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) stieg um 2 Punkte auf 128 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. "Die Dynamik ist schwächer als im Frühsommer, als sie von Aufholeffekten geprägt war", erklärte die BA.

Maschinenbau will in kommenden sechs Monaten mehr Personal einstellen

Im Maschinenbau plant nach einer Umfrage die Mehrheit der Unternehmen in den kommenden sechs Monaten einen Stellenaufbau. Allerdings suchen die Betriebe händeringend nach qualifiziertem Personal, ergab eine Umfrage des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Diese Personalengpässe hätten sich im Vergleich zum Juni zuletzt weiter verschärft und könnten zur Wachstumsbremse werden, warnte der Verband.

Einigung in Tarifverhandlungen für Länderbeschäftigte erzielt

In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder außer Hessen ist eine Einigung erzielt worden. Das teilten die Gewerkschaften in Potsdam mit. Demnach erhalten die Beschäftigten Anfang 2022 "eine steuerfreie Zahlung nach den Corona-Regelungen in Höhe von 1.300 Euro". Zum 1. Dezember 2022 werden die Gehälter um 2,8 Prozent erhöht.

Commerzbank: US-Arbeitsmarkt verliert dauerhaft Teilnehmer

Die Commerzbank-Volkswirte Bernd Weidensteiner und Christoph Balz halten den Rückgang der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung in den USA für ein längerfristiges Phänomen. In einem Kommentar weisen sie darauf hin, dass die hierfür ursächlichen Gründe dauerhafter Natur sein dürften. Für die US-Notenbank erhöht das den Druck, ihre Geldpolitik zu straffen, weil ein sinkendes Arbeitsangebot Löhne und Inflation erhöht.

Merkel fordert höhere Pflichtbeiträge für die WHO-Finanzierung

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine finanzielle Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefordert. In einem Video-Beitrag für die World Health Assembly sagte die amtierende Bundeskanzlerin, dass die Mitgliedsstaaten ihre ungebundenen Pflichtbeiträge deutlich "auf 50 Prozent" erhöhen sollten. Aktuell liegt der Beitrag der Mitgliedsstaaten bei unter 20 Prozent der WHO-Finanzierung.

Iran will bei neuen Atom-Gesprächen in Wien Einigung erzielen

Der Iran ist eigenen Angaben zufolge "fest entschlossen", bei den neuen Gesprächen über das Atomabkommen in Wien eine Einigung zu erzielen. Die Delegation aus Teheran "freut sich auf fruchtbare Gespräche", sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh vor Journalisten. Der Iran habe seine Bereitschaft zur Verhandlung unter Beweis gestellt, indem er ein "qualifiziertes Team" zu den Gesprächen geschickt habe.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweden 3Q BIP +4,7% gg Vorjahr

Schweden 3Q BIP +2,0% gg Vorquartal

Schweden Okt Handelsbilanz Überschuss 0,8 Mrd SEK

Schweden Okt Exporte 145,2 Mrd SEK

Schweden Okt Importe 144,4 Mrd SEK

Belgien Nov Verbraucherpreise +5,64% (Okt: +4,16%) gg Vorjahr

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 29, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)