Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Industrie in der Eurozone erhöht Produktion im Juli deutlich

Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Juli deutlich gesteigert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,5 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg um nur 0,6 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 7,7 Prozent höher. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 6,0 Prozent gerechnet.

Arbeitskosten im Euroraum sinken im zweiten Quartal

Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um nominal 0,1 (Vorquartal: plus 1,3) Prozent gesunken. Dahinter stand ein Rückgang der Lohnkosten um 0,4 (zuvor: plus 2,1) Prozent und ein Anstieg der Lohnnebenkosten um 0,8 (minus 1,1) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis kalenderbereinigter Daten mitteilte.

Britische Inflation steigt im August sprunghaft

Die jährliche Inflationsrate in Großbritannien ist im August auf den höchsten Stand seit fast einem Jahrzehnt gestiegen. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 3,2 Prozent, teilte das Office for National Statistics mit. Dies ist die höchste jährliche Inflationsrate seit März 2012 und liegt deutlich über dem Ziel von 2 Prozent der Bank of England. Der Preisanstieg wurde durch höhere Preise in Restaurants und Hotels verursacht.

Ifo erwartet Inflation von 3 Prozent für dieses Jahr

Das Münchner Ifo Institut erwartet für dieses Jahr aufgrund von Sondereffekten eine Inflation von 3 Prozent. Für das kommende Jahr rechnet Ifo mit einem Anstieg der Verbraucherpreise von 2,0 bis 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so das Ergebnis einer Ifo-Studie. Die Hauptursache für den vergleichsweise hohen Wert im Jahr 2021 sei allerdings im vergangenen Jahr zu suchen.

Deutsche Bank: Inflation könnte weiter steigen

Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid hält die nach der Veröffentlichung von US-Inflationszahlen für August aufgekommene Erleichterung für verfrüht. "Ein weiterer Anstieg der Rohstoffpreise gestern (deutet) darauf hin, dass wir noch nicht über den Berg sind", schreibt Reid unter Verweis auf den Bloomberg Commodity Spot Index. Zugleich habe Brent ein Sechswochenhoch verzeichnet, obwohl die WTI-Preise später weitgehend unverändert geschlossen hätten.

LBBW: Aus Linker-Perfomance sprechen Inflationserwartungen

LBBW-Analyst Elmar Völker weist darauf hin, dass im Euroraum begebene inflationsindexierte Anleihen (Linker) bereits das ganze Jahr über besser laufen als normale Anleihen. "Mit Blick auf die Inflationserwartungen hat sich über den Sommer ein kräftiger Aufwärtsschub herausgebildet", schreibt Völker in einem Kommentar. Der zehnjährige Inflationsswapsatz habe im Monatsvergleich um annähernd 20 Basispunkte zugelegt, die aktuellen Niveaus von knapp über 1,80 Prozent seien zuletzt im Herbst 2013 erreicht worden.

Von der Leyen kündigt Gesetzesvorschläge zu Frauenrechten und Medienfreiheit an

Die EU-Kommission hat neue Gesetzesvorschläge zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und zum Schutz der Medienfreiheit angekündigt. Frauen, die während der Corona-Pandemie besonders häufig Gewalt erlebten, "müssen wieder frei und selbstbestimmt leben können", sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der EU in Straßburg. Demnach will die EU-Kommission bis Ende des Jahres ein Gesetz für mehr Frauenrechte auf den Weg bringen.

Laschet wirft SPD, Grüne und Linken Staatsgläubigkeit vor

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat der SPD, den Grünen und den Linken eine Staatsgläubigkeit vorgeworfen, die dem Erfolg der Wirtschaft im Wege steht. Auch warnte er vor den Steuererhöhungsplänen der Parteien, die die nötigen Innovationen verhindern würden. Nötig sei stattdessen eine Entfesselung der Wirtschaft, sagte Laschet bei einer Wahlkampfveranstaltung zur Vorstellung der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Union.

Sofortprogramm der CDU kostet nach Berechnungen des ZEW 10 Mrd Euro

Das Sofortprogramm der CDU kostet nach Berechnungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mindestens 10 Milliarden Euro. Die Berechnungen liegen dem Handelsblatt vor. "Die Vorschläge der Union kommen Familien zu gute. Allerdings sind sie auch kostspielig", sagt ZEW-Forscher Sebastian Siegloch.

Bartsch sieht in Streit um Nato kein Hindernis für Rot-Grün-Rot

Der Spitzenkandidat der Linkspartei, Dietmar Bartsch, sieht in der kritischen Haltung seiner Partei gegenüber der Nato kein Hindernis für eine Koalition mit SPD und Grünen. "Nie wird die Situation entstehen, dass wir einen Nato-Austritt zu einer Bedingung eines rot-rot-grünen Bündnisses machen würden", sagte der Linken-Fraktionschef der Augsburger Allgemeinen. Die Grünen hätten 1998 "die Forderung nach einer faktischen Auflösung der Nato in ihrem Programm" gehabt und dann trotzdem regiert.

Merz: EZB sollte Nullzinspolitik beenden und den USA und Japan folgen

CDU-Politiker Friedrich Merz hat die Nullzinspolitik der Europäische Zentralbank (EZB) kritisiert und sie aufgefordert, dem Beispiel der Zentralbanken aus den USA und Japan zu folgen. Merz, der im Zukunftsteam von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet für Wirtschaft und Finanzen zuständig ist, sagte, es gelte die Rentner und Sparer vor einer Entwertung ihrer Rücklagen zu schützen.

Bundesregierung verlängert Kurzarbeitergeldregelungen

Bis zum Ende des Jahres gibt es weiterhin einen erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld und eine vollständige Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitgeber. Das gab das Bundesarbeitsministerium nach der Kabinettssitzung bekannt. Mit der Vierten Verordnung zur Änderung der Kurzarbeitergeldverordnung werden demnach bis zum 31. Dezember die Erleichterungen beim Zugang zum Kurzarbeitergeld, die bisher auf Betriebe begrenzt waren, die die Kurzarbeit bis zum 30. September eingeführt haben, auf alle Betriebe ausgeweitet und die volle Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bis zum 31. Dezember verlängert.

Bund soll künftig klimafreundlich einkaufen

Das Bundeskabinett hat eine Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen (AVV Klima) verabschiedet. Das gab das Wirtschaftsministerium bekannt. Sie gilt den Angaben zufolge für Beschaffungen des Bundes und soll am 1. Januar 2022 in Kraft treten. "Der Bund geht mit gutem Vorbild voran und kauft künftig klimafreundlich ein", erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in einer Mitteilung. "Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen."

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 10. Sep +0,3% auf 707,9 (Vorwoche: 705,6)

US/MBA Purchase Index Woche per 10. Sep +7,5% auf 277,9 (Vorwoche: 258,4)

US/MBA Refinance Index Woche per 10. Sep -3,2% auf 3.185,6 (Vorwoche: 3.292,1)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

September 15, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)