Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Geschäftsklima sinkt im August stärker als erwartet

Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August weiter eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 99,4 (Juli: 100,7) Punkte, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Es war der zweite Rückgang in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 100,3 Punkte erwartet. "Lieferengpässe bei Vorprodukten in der Industrie und Sorgen wegen steigender Infektionszahlen belasten die Konjunktur", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

ING: Ifo deutet auf Schwungverlust im zweiten Halbjahr

Nach dem ZEW-Index und den Einkaufsmanagerindizes ist der Ifo-Index aus Sicht von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski der jüngste Frühindikator, der darauf hindeutet, dass die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte an Schwung verlieren wird. "Wenn die harten Daten der Abflachung der weichen Indikatoren folgen, wird sich die Rückkehr der Wirtschaft zum Vorkrisenniveau verzögern."

LBBW: Ifo-Erwartungen sacken deutlich ab

Das Ifo-Geschäftsklima bestätigt nach Ansicht von Elmar Völker, Senior Fixed Income Analyst bei LBBW Research, im Kern die Indikationen, die zuvor bereits der ZEW-Konjunkturindikator und die Markit-Einkaufsmanagerindizes gegeben hatten. "Die Überraschung war gleichwohl etwas auf der negativen Seite, da sich der Rückgang im Vergleich zum Vormonat beschleunigt hat." Grund sei ein starkes Absacken der Erwartungen auf den tiefsten Stand seit Februar, während die Lageeinschätzung günstiger ausfalle als im Juli.

Commerzbank: Dunkle Wolken ziehen nach Ifo-Index auf

Die Commerzbank sieht "dunkle Wolken" über die deutsche Konjunktur heraufziehen. Das Ifo-Geschäftsklima sei im August zum zweiten Mal in Folge unerwartet deutlich gefallen, die Erwartungen für die kommenden sechs Monate seien förmlich abgestürzt. "Die Stimmung der Unternehmen leidet unter dem sich verschärfenden Materialmangel und der sich anbahnenden vierten Corona-Welle", schreibt Chefökonom Jörg Krämer in einem Kommentar. "Die deutsche Wirtschaft dürfte im vierten Quartal kaum noch wachsen."

Bauwirtschaft verzeichnet Umsatzrückgang im ersten Halbjahr

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe ist in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten im ersten Halbjahr 2001 um 3,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 41,3 Milliarden Euro gesunken. Das gab der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) in Berlin bekannt. Die Auftragseingänge erreichten dem Verband zufolge 45,4 Milliarden Euro und damit einen Zuwachs von 4,8 Prozent. "Wir sind mit einem Rekordauftragsbestand von etwa 56 Milliarden Euro in das Baujahr 2021 gestartet", sagte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.

Kabinett verabschiedet novellierte Außenwirtschaftsverordnung

Die Bundesregierung hat eine von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorgelegte Verordnung zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes und der Außenwirtschaftsverordnung beschlossen. Das gab das Wirtschaftsministerium nach der Kabinettssitzung in Berlin bekannt. Im Fokus der Novelle steht den Angaben zufolge eine primär rechtstechnische Anpassung des nationalen Außenwirtschaftsrechts an die neue EU-Dual-Use-Verordnung.

Ost-Ausschuss will "verantwortungsvolle Koexistenz" mit östlichen Staaten

Angesichts zunehmender globaler Abschottungstendenzen hat der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft eine Politik "verantwortungsvoller Koexistenz" verlangt und unter anderem eine "Klimapartnerschaft" mit Osteuropa und Zentralasien angemahnt. "Unsere Leitforderung ist, dass die neue Bundesregierung im Sinne der verantwortungsvollen Koexistenz unterschiedlicher politischer Systeme dem Schreckgespenst des globalen Decoupling entgegenwirkt und multilaterale Ansätze fördert", sagte Vorsitzender Oliver Hermes.

Bundeswehr-Luftbrücke aus Afghanistan könnte diese Woche enden

Angesichts des bevorstehenden US-Truppenabzugs aus Afghanistan könnte die Bundeswehr ihre Evakuierungsflüge bereits in dieser Woche beenden. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, könnte die Luftbrücke aus Kabul voraussichtlich schon am Freitag enden. Zuvor hatte es entsprechende Medienberichte gegeben, die das Verteidigungsministerium aber nicht bestätigen wollte. Berichte über einen möglichen Zeitpunkt könne er "weder bestätigen noch dementieren", sagte ein Ministeriumssprecher.

Studie: Langsame Impfungen kosten Weltwirtschaft 2,3 Billionen Dollar

Die langsam anlaufende und ungerechte Verteilung von Impfstoffen gegen Covid-19 werden die Weltwirtschaft Billionen kosten: Ein zum Wirtschaftsmagazin Economist gehörendes Forschungsinstitut errechnete einen Produktionsausfall im Höhe von 2,3 Billionen Dollar. Entwicklungs- und Schwellenländer, in denen die Impfungen nur schleppend anlaufen, tragen demnach die Hauptlast.

Bundesregierung will internationalen Klimaclub gründen

Das Bundeskabinett hat von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgestellte gemeinsame Eckpunkte für einen internationalen Klimaclub beraten. Ziel sei es, der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens international einen zusätzlichen Schub zu geben. Kern der Initiative ist laut Finanzministerium die kooperative Zusammenarbeit von Ländern, die bei der Transformation voranschreiten wollen. Ein solcher offener und kooperativer Klimaclub solle nach dem Willen der Bundesregierung eine Partnerschaft sein, in dem sich die Staaten auf ambitionierte Klimaziele und entsprechende Maßnahmen verpflichten.

US-Präsident Biden lädt zum Cybersecurity-Gipfel ins Weiße Haus

US-Präsident Joe Biden lädt am Mittwoch Top-Vertreter der US-Wirtschaft zu einem nationalen Cybersecurity-Gipfel ins Weiße Haus ein. Das Treffen findet vor dem Hintergrund verstärkter Sorgen über Angriffe auf amerikanische Unternehmen und der die Infrastruktur des Landes statt. Laut einer von Regierungsbeamten veröffentlichten Liste nehmen Spitzenmanager aus dem Silicon Vallay, darunter Tim Cook von Apple, Andy Jassy von Amazon, Satya Nadella von Microsoft und Sundar Pichai von der Google-Mutter Alphabet an dem Treffen teil.

US-Geheimdienst kann Ursprung des Coronavirus nicht eindeutig ermitteln - Medien

Ein von US-Präsident Joe Biden angeforderter Geheimdienstbericht zum Ursprung des Coronavirus hat Medienberichten zufolge keine eindeutigen Ergebnisse gebracht. Die vor drei Monaten in Auftrag gegebene Untersuchung habe nicht abschließend herausfinden können, ob das zuerst in China festgestellte Virus durch Tiere auf den Menschen übertragen wurde oder aus einem Labor stammen könnte, berichtete die Washington Post.

Oberster Gerichtshof der USA fordert Rückkehr zur Devise "Bleibt in Mexiko"

Der Oberste Gerichtshof der USA hat entschieden, dass für mittelamerikanische Asylbewerber wieder die Devise gelten solle, wonach sie bis zur Entscheidung über ihren Antrag "in Mexiko bleiben" müssen. Das Programm "Remain in Mexico" (Bleibt in Mexiko) diente unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump dazu, zehntausende Asylbewerber an der Grenze abzuweisen, bis die Entscheidung über ihren Antrag getroffen sei.

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

August 25, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)