Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bundesregierung sieht spürbare Wirtschaftserholung

Die Bundesregierung hat zunehmende Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung betont. "Im zweiten Quartal 2021 zeichnet sich eine spürbare Erholung der wirtschaftlichen Aktivität ab, während es im ersten Quartal 2021 im Zuge der dritten Pandemiewelle zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1,8 Prozent gekommen war", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem aktuellen Monatsbericht. "Angesichts des Impffortschritts und der damit einhergehenden rückläufigen Infektionszahlen dürfte die Konjunktur im weiteren Jahresverlauf verstärkt an Fahrt aufnehmen."

Merkel sieht Russland und China als Herausforderungen für Nato

Angesichts der Herausforderungen durch Russland und China unterstützt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Reform der Nato. Sie stehe auch hinter der Absicht, der Militärallianz ein neues strategisches Konzept zu geben, sagte Merkel beim Nato-Gipfel in Brüssel. Sie wolle bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs zudem auf den nun auslaufenden Afghanistan-Einsatz zurückkommen. Dabei gehe es darum, was in künftige Konzepte der Allianz aufgenommen werden müsse.

Merkel empfängt Macron am Freitag im Kanzleramt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zu einem Gespräch bei einem Abendessen am Freitag im Kanzleramt. Das kündigte Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz bei einer Pressekonferenz in Berlin an. "Es ist das erste Mal in diesem Jahr, dass die Bundeskanzlerin einen auswärtigen Gast in Berlin empfängt und damit natürlich auch etwas Besonderes", betonte sie.

Industrie in der Eurozone im April stärker erholt als erwartet

Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im April stärker gesteigert als erwartet. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, wuchs die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,8 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 39,3 Prozent höher. Volkswirte hatten mit einer Steigerung um 37,4 Prozent gerechnet.

Lagarde: Beendigung PEPP Ende März 2022 keine ausgemachte Sache

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums wird laut den aktuellen Projektionen der Europäischen Zentralbank (EZB) im ersten Quartal 2022 sein Vor-Corona-Niveau erreichen, eine Beendigung des Pandemiekaufprogramms PEPP ist nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde aber trotzdem keine ausgemachte Sache. "Ich will damit nicht andeuten, dass das PEPP am 31. März endet - wir haben viel Flexibilität, aber in Bezug auf die wirtschaftlichen Aussichten bewegen wir uns in die richtige Richtung", sagte Lagarde in einem Interview der Zeitung Politico.

Lagarde: EZB-Strategieprüfungen mit Präsidentschaft abstimmen

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage ihrer Präsidentin Christine Lagarde im Falle häufigerer Strategieprüfungen darüber nachdenken, diese mit den Amtszeiten der Präsidenten abzustimmen. "Meine persönliche Meinung ist, dass, wenn man dies alle fünf Jahre macht, es eine Zeit gibt, in der ein neuer Präsident kommt und er oder sie für die ersten fünf Jahre seiner oder ihrer Amtszeit fast festsitzt." Stattdessen könnte man es auf die Präsidentschaft abstimmen. "Auf diese Weise wird im ersten Jahr jeder Präsidentschaft mit der Umsetzung der vorherigen Strategie fortgefahren, während eine neue Überprüfung in Gang gesetzt wird", sagte sie.

Commerzbank sieht Gefahr einer Finanzblase im Euroraum

Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert sieht die Gefahr einer Finanzblase im Euroraum. "Die aktualisierte Analyse des Finanzzyklus im Euroraum bestätigt, dass die Gefahr einer Blase am Immobilienmarkt im Euroraum immer mehr zunimmt", schreibt Schubert in einer Analyse. Der Analyst verweist darauf, dass vor allem die realen Immobilienpreise - eine von drei aus Sicht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) für die Bestimmung von Finanzzyklen wichtigen Messgrößen - im Euroraum seit 2015 ungebremst stiegen.

BIZ-Chef Carstens warnt vor Bitcoin-Blase

Der Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Agustin Carstens, hat mit scharfen Worten vor der Spekulation mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen gewarnt. Er sei sich sicher: "Das ist eine Blase." Er sehe zwar die Stabilität des Finanzsystems nicht in Gefahr, weil Bitcoins bislang nicht in bedeutendem Umfang von Banken gehandelt werde. "Allerdings ist der Bitcoin ein Umweltdesaster. Und der Markt ist leicht zu manipulieren - Bitcoin und andere Kryptowährungen sind anfällig für Betrug", sagte Carstens dem Spiegel.

VDMA macht vor EU-USA-Gipfel Druck zur Beendigung des Handelsstreits

Vor dem EU-USA-Gipfel haben die deutschen Maschinenbauer zur Beendigung der Zollstreitigkeiten und zu Fortschritten in der transatlantischen Handelsagenda aufgerufen. Nötig sei ein Abkommen mit den USA zur Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter und zur Konformitätsbewertung, erklärte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Berenberg: Euroraum-BIP steigt 2021 um 4,7 Prozent

Die Berenberg Bank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum des Euroraums im laufenden Jahr etwas angehoben. Wie Chefvolkswirt Holger Schmieding in einem Kommentar schreibt, erwartet er für 2021 jetzt einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,7 (bisher: 4,5) Prozent. "Die Pandemie hört im zweiten Halbjahr auf, die wirtschaftliche Entwicklung zu behindern", argumentiert er.

IW: Schuldenabbau mit längerer Arbeitszeit, höherer Erwerbsquote

Eine längere wöchentliche Arbeitszeit und eine Erhöhung der Erwerbstätigenquote könnte Deutschland dabei helfen, den Corona-Schuldenberg abzutragen. Angesichts der alternden Bevölkerung pflege die Politik eine "naive Hoffnung", dass man ohne weitreichende Reformen aus dem Schuldenberg herauswachsen könne, erklärte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). In einer Studie verglich das Institut die Situation Deutschlands mit der in der Schweiz, wo die Jahresarbeitszeit je Erwerbstätigen um 11 Prozent deutlich höher liegt. Es habe sich gezeigt, dass es in Deutschland erhebliche Arbeitsmarktpotenziale gebe.

Scholz will Ostdeutschland "ganz oben" auf die Agenda setzen

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat angekündigt, im Falle einer Kanzlerschaft einen größeren Schwerpunkt auf Ostdeutschland zu legen als die bisherige Regierung. "Wenn ich Bundeskanzler bin, dann wird Ostdeutschland endlich wieder ganz oben auf der Agenda der deutschen Politik stehen", sagte der Bundesfinanzminister beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow. Das sei eine Frage des Respekts.

Chemische Industrie: Grünen-Wahlprogramm nimmt Wirtschaft nicht mit

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie wirft den Grünen vor, mit dem Nachhaltigkeitskurs in ihrem Wahlprogramm der Wirtschaft zu schaden. Vor allem den angekündigten Industriepakt bilde das Programm nur oberflächlich ab, erklärte der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Auch fehlten unverändert die richtigen Rezepte, um die Transformation der deutschen Industrie angemessen zu unterstützen. Damit sei das politische Konzept theoretisch gut gedacht, enthalte aber nicht die notwendigen Konturen für eine belastbare Umsetzung.

Krankenkasse DAK warnt vor dramatisch steigenden Zusatzbeiträgen

Angesichts der steigenden Finanzlücken der gesetzlichen Krankenversicherung hat die Krankenkasse DAK vor einem dramatischen Beitragssprung für Versicherte gewarnt. Bis zum Jahr 2025 droht den gesetzlichen Kassen ein Rekordminus von 27,3 Milliarden Euro, wie aus einer Analyse des Berliner Iges-Instituts für die DAK hervorgeht.

DJG/DJN/AFP/apo

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June 14, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)