Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

DIHK erwartet 2021 BIP-Wachstum von 3,0 Prozent

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat für das laufende Jahr ein Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 3,0 Prozent vorhergesagt. Grundlage für die Prognose ist die aktuelle Konjunkturumfrage der Kammerorganisation unter mehr als 27.000 deutschen Unternehmen aller Regionen und Wirtschaftszweige. "Insgesamt verbessert sich die Lage der Betriebe im Frühsommer zwar merklich, die Bewertungen liegen aber weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt", erklärte der DIHK dazu.

Euroraum-Inflation steigt im April auf 1,6 Prozent

Der Preisauftrieb im Euroraum hat sich im April deutlich verstärkt. Angetrieben durch die Energiepreise stieg die jährliche Inflationsrate der Verbraucherpreise auf 1,6 (Vormonat: 1,3) Prozent. Das ist die höchste Inflationsrate im Währungsraum seit April 2019. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 30. April.

EZB sieht erhöhte Stabilitätsrisiken durch Corona

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht erhöhte Risiken für die Finanzstabilität durch die Corona-Pandemie. Wie sie in ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht schreibt, wirkt die Pandemie ungleichmäßig stark auf Sektoren und Länder. "Die Qualität der Bank-Assets hält sich, aber die Profitabilität ist schwach, und es gibt Potenzial für eine Verschlechterung der Kreditrisiken." Explizit weist die EZB auf das Risiko hin, dass "ungeordnete Korrekturen in Segmenten des Finanzmarkts" Nicht-Banken mit einer hohen Exponierung gegenüber schwachen Unternehmen treffen könnten.

De Guindos: EZB beunruhigt über hoch verschuldete Unternehmen

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos beunruhigt, dass hoch verschuldete Unternehmen Probleme beim Überrollen ihrer Anleihen bekommen könnten. Bei der Vorstellung des aktuellen Finanzstabilitätsberichts wies de Guindos darauf hin, dass die bereits am höchsten verschuldeten Unternehmen ihre Schulden im vergangenen Jahr auch am stärksten erhöht hätten.

De Guindos: Nach Corona müssen Länder Konsoliderungspläne vorlegen

Die Regierungen der Euroraum-Länder müssen nach Aussage von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos nach dem Ende der Corona-Krise Pläne für eine Konsolidierung der Staatsfinanzen vorlegen. "Sobald die Pandemie vorbei ist, und die Konsequenzen der Pandemie zu schwinden beginnen, müssen die Länder Pläne entwerfen und umsetzen, um mittelfristig fiskalische Nachhaltigkeit zu garantieren", sagte de Guindos bei der Vorstellung des aktuellen Finanzstabilitätsberichts der Europäischen Zentralbank (EZB).

De Guindos: EZB sieht Bitcoin nicht als Stabilitätsrisiko

Die Europäische Zentralbank (EZB) betrachtet den Bitcoin nach Aussage von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos nicht als Stabilitätsrisiko. "Wir glauben trotz des beeindruckenden Wachstums dieses Markts nicht, dass er ein wirkliches Risiko für die Finanzstabilität darstellt", sagte de Guindos bei der Vorlage ihres Finanzstabilitätsberichts. Da der Bitcoin keine richtige Grundlage habe, sei seine Volatilität zufallsbedingt, was Investoren lernen sollten. "Ich weiß nicht, warum es vorher diese beeindruckende Perfomance gab und warum die Preise jetzt sinken", sagte er.

EU fordert bei Patentaufhebung für Impfstoffe Klarheit von den USA

In der Debatte um eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe hat die EU die US-Regierung erneut zu einer Präzisierung ihres Vorschlages aufgefordert. Die EU sei bereit, "konkrete Vorschläge zu geistigen Eigentumsrechten für Impfstoffe zu diskutieren", sagte Portugals Außenminister Augusto Santos Silva, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat, im Europaparlament. "Wir brauchen aber mehr Informationen darüber, was die Vereinigten Staaten planen."

Wirtschaft fordert wegen Rohstoffknappheit schnelles Handeln der EU

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Europäische Union (EU) angesichts der Knappheit von Rohstoffen zum Handeln aufgefordert. "Die EU ist mit Blick auf die Stärkung ihrer strategischen Souveränität gefordert, sich zügig mit Lieferengpässen und Kapazitätsaufbau zu befassen", sagte BDI-Hauptgeschäftsführungsmitglied Wolfgang Niedermark dem Handelsblatt. Die Corona-Pandemie sowie die derzeitigen geringen Transportkapazitäten führten zu hohen Mehrkosten für Transporte über den Seeweg, steigenden Rohstoffpreisen und erheblichen Lieferverzögerungen. "Das verursacht Störungen in den Produktionsabläufen."

Finanzausschuss beschließt Reform der Unternehmenssteuer

Der Bundestags-Finanzausschuss hat den von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf für eine Unternehmenssteuerreform gebilligt. Am Freitag soll er nun im Plenum beschlossen werden. Kern des Gesetzes zur Modernisierung des Körperschaftsteuerrechts ist die Einführung einer Option zur Körperschaftsteuer, die es Personenhandelsgesellschaften und Partnerschaftsgesellschaften ermöglicht, wie eine Kapitalgesellschaft besteuert zu werden.

Finanzausschuss billigt Gesetzentwurf gegen Steuervermeidung

Der Bundestags-Finanzausschuss hat schärferen Regelungen zur Bekämpfung aggressiver Steuergestaltungen zugestimmt, die Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) auf den Weg gebracht hatte. Strategien multinationaler Unternehmen zur Steuervermeidung sollen durch die neuen Regeln des Gesetzes zur Umsetzung der Anti-Steuervermeidungsrichtlinie laut Scholz' Ministerium wirksam bekämpft werden.

Koalition schärft Reform der Aufsichtsregeln nach

Der Bundestags-Finanzausschuss hat Nachbesserungen an den Reformplänen für die Finanzaufsicht Bafin und das Wirtschaftsprüferwesen vereinbart, die die Regierung als Reaktion auf den Wirecard-Skandal vorgelegt hat. Am Donnerstag soll das Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz im Plenum des Bundestags laut Unions-Fraktion abschließend beraten und beschlossen werden.

Giffey tritt wegen Debatte um Doktorarbeit als Familienministerin zurück

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat wegen der anhaltenden Diskussionen um ihre Doktorarbeit ihren Rücktritt erklärt. Bei der Sitzung des Bundeskabinetts habe sie um die Entlassung aus ihrem Amt als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gebeten, teilte sie in einer persönlichen Erklärung mit. Anfang Mai hatte das Prüfgremium der Freien Universität (FU) einen Abschlussbericht zur Überprüfung des Doktortitels vorgelegt, nachdem es bereits im Jahr 2019 eine zweite Überprüfung ihrer Arbeit vorgenommen hatte. Giffey hat nun Zeit, dazu eine Stellung zu beziehen bevor das Präsidium der Universität erneut über die Promotion der SPD-Politikerin entscheidet.

Berliner SPD hält an Giffey als Spitzenkandidatin fest

Nach ihrem Rücktritt als Bundesfamilienministerin im Zusammenhang mit der Affäre um ihren Doktortitel soll die SPD-Politikerin Franziska Giffey Spitzenkandidatin ihrer Partei zur Berliner Abgeordnetenhauswahl bleiben. Die Berliner SPD gehe "nun mit einer Spitzenkandidatin in den Wahlkampf, die sich mit ganzer Kraft auf ihre Herzenssache Berlin konzentriert", erklärte Ko-Landesparteichef Raed Saleh. Giffey hatte zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um die Entlassung aus ihrem Regierungsamt gebeten.

Militärkreise: Israel prüft Möglichkeit einer "Waffenruhe"

Rund anderthalb Wochen nach Beginn der Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen hat Israel seine grundsätzliche Bereitschaft zu einer "Waffenruhe" signalisiert. Es werde geprüft, ob im Konflikt mit den militanten Palästinensergruppen die Bedingungen für eine Feuerpause gegeben seien, hieß es aus einer Quelle beim israelischen Militär. "Wir schauen, wann der richtige Zeitpunkt für eine Waffenruhe ist."

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 14. Mai +1,2% auf 724,2 (Vorwoche: 715,3)

US/MBA Purchase Index Woche per 14. Mai -4,1% auf 265,3 (Vorwoche: 276,7)

US/MBA Refinance Index Woche per 14. Mai +4,0% auf 3.413,3 (Vorwoche: 3.281)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

May 19, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)